Genua erwartet das Riesenwrack

Schwierige Bergung verläuft nach Plan - Letzte Phase des Abtransports eingeleitet.

Die heikle und aufwendige Bergung des Kreuzfahrtriesen Costa Concordia läuft nach Plan: Gerade wurden die letzten Stahlkabel und Ketten in Position gebracht, um eine "neue Phase" des Abtransports einleiten zu können, sagte der Chef der Bergungsmannschaft, Franco Porcellacchia. Es sei "realistisch", dass das Schiff am 20. oder 21. Juli von Giglio weggebracht werden könne.

Die Costa Concordia wird wie berichtet zum Abwracken ins rund 280 Kilometer entfernte Genua geschleppt. Die Reise wird voraussichtlich vier Tage dauern. Genua bereitet sich bereits intensiv auf das Eintreffen des havarierten Riesenkreuzers vor. Rund tausend Arbeiter werden etwa zwei Jahre lang an der Zerlegung des Schiffes arbeiten. Der Auftrag zum Abwracken ging an ein Konsortium der Ölfirma Saipem und der genuesischen Unternehmen Mariotti und San Giorgio.

In einer ersten Phase soll die Inneneinrichtung entfernt werden. Erst dann können die eigentlichen Arbeiten beginnen. Barrieren um das Wrack sollen verhindern, dass gefährliche Stoffe ins Wasser gelangen.

Die Abschleppung des Wracks erfolgt zehn Monate nach der spektakulären Aufrichtung der 290 Meter langen Costa Concordia. Diese Arbeiten stellen eine gigantische Herausforderung dar. An die 500 Fachleute sind rund um die Uhr im Einsatz. Laut dem Vorstandschef der Reederei Costa Crociere, Michael Thamm, werden die Kosten für die Bergung und die Entschädigungen für die Passagiere rund 1,5 Milliarden Euro betragen.

Das Schiff hatte sich am Montag etwa zwei Meter von der Unterwasserplattform abgehoben, auf der es während der monatelangen Vorbereitung des Abtransports lag. Langsam wurde es von der Küste weggezogen, um die rings um das Wrack befestigten 30 Schwimmkörper mit Luft befüllen zu können. Mit der Hauptbefüllung soll in Kürze begonnen werden. Die Tanks sollen dem Schiff den nötigen Auftrieb für den Abtransport geben.

Genua erwartet das Riesenwrack

File photo of an aerial view of the Costa Concordi
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The cruise liner Costa Concordia is seen in front
Genua erwartet das Riesenwrack

People dive in front of the cruise liner Costa Con
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ITALY COSTA CONCORDIA ACCIDENT
Genua erwartet das Riesenwrack

epaselect ITALY COSTA CONCORDIA ACCIDENT
Genua erwartet das Riesenwrack

A boat passes next to the cruise liner Costa Conco
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A damaged part of the cruise liner Costa Concordia
Genua erwartet das Riesenwrack

The cruise liner Costa Concordia is seen at Giglio
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The cruise liner Costa Concordia is seen outside G
Genua erwartet das Riesenwrack

The cruise liner Costa Concordia is seen outside G
Genua erwartet das Riesenwrack

File photo of cruise liner Costa Concordia seen ou
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The cruise liner Costa Concordia is seen outside G
Genua erwartet das Riesenwrack

ITALY COSTA CONCORDIA

Suche nach Vermisstem

Nachdem die Costa Concordia nun wieder an der Meeresoberfläche treibt, sind am Dienstag die aus dem Wasser aufgetauchten Decks inspiziert worden. Dabei wurde auch nach dem letzten Vermissten gesucht. Es handelt sich um das indische Crewmitglied Russel Rebello, das 32. Todesopfer des Unglücks. 30 Tote waren bis Ende März 2012 geborgen worden. Knochen, die im September 2013 auf dem Meeresgrund gefunden wurden, konnten mittels DNA-Analyse einer vermissten italienischen Passagierin zugeordnet werden.

Die "Costa Concordia" war am 13. Jänner 2012 mit mehr als 4200 Menschen an Bord vor der toskanischen Insel Giglio auf Grund gelaufen. 32 Menschen starben. An Bord waren 77 Österreicher, die sich alle retten konnten.

Während die Menschen an Bord um ihr Leben kämpften, verließ Kapitän Francesco Schettino das sinkende Schiff per Rettungsboot. Er kehrte trotz Aufforderung der Hafenbehörde nicht an Bord zurück. Dem 53-jährigen Neapolitaner wird in Grosseto der Prozess gemacht. Ihm wird unter anderem fahrlässige Tötung vorgeworfen. Schettino drohen bis zu 25 Jahre Haft. Mit einem Urteil wird in den nächsten Monaten gerechnet.

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