Comeback von Bush – als Maler
Das erste Mal seit acht Jahren hat George W. Bush, 67, wieder mehr Anhänger als Gegner in der amerikanischen Bevölkerung. Laut einer Gallup-Umfrage sehen ihn jetzt 49 Prozent positiv, 46 Prozent sagen das Gegenteil. Und „der Ungeliebte malt sich die Welt jetzt schön“, kommentiert der Spiegel.
Der 43. Präsident der Vereinigten Staaten von 2001 bis 2009 tastet sich zurück in die Öffentlichkeit und trat Dienstagabend in der „Tonight Show“ von Jay Leno auf. Wohl auch, um sein Bild in den Geschichtsbüchern als einer der schlechteren Präsidenten zu ändern.
„Sie sind ziemlich abgetaucht, ich war ganz verwundert, dass Sie unsere Einladung angenommen haben“, sagte Leno. „Nur wegen Ihnen“, entgegnete Bush und sagte ein texanisches Sprichwort auf: „Bevor Sie die Weide verlassen, will ich Sie nochmal sehen.“ Leno geht im Frühling in Pension.
Bruce Buchanan, Historiker an der Universität von Texas in Austin, kommentiert: „Der frühere Präsident will nicht unbedingt zurück in die politische Debatte, aber er sucht nun wohl nach seiner Rolle als Elder Statesman.“
Bei Jay Leno verteidigt er seine Amtszeit. „Ich habe mein Bestes gegeben.“ Es werde noch eine Weile dauern, bis die Geschichte ihr Urteil getroffen habe. Aber er habe da keine großen Sorgen. Im übrigen sei er glücklich, dass er die Jahre in Washington hinter sich gelassen habe. „Acht Jahre reichen echt.“
Jetzt will er sich als Maler profilieren. Zuerst malte er seine eigenen Füße in der Badewanne, dann den mittlerweile verstorbenen Hund Barney und die Katze Bob. Jetzt will er Staatsmänner aus seiner Zeit per Pinsel porträtieren. Auch Leno bekommt sein Porträt in Öl überreicht.
Kein Wort zu Obama
Zu dem in die Kritik geratenen Barack Obama wollte sich Bush nicht äußern: „Ich denke nicht, dass es gut für das Land ist, wenn ein früherer Präsident seinen Nachfolger kritisiert.“ Ein kleiner Seitenhieb nur, als Bushs Frau Laura auf die Bühne geholt wird und man über die Herz-Operation des Ex-Präsidenten vor ein paar Monaten sprach. „Ich hatte Angst,“ sagte Laura. „Ich nicht so“, sagte Bush. „Hatten Sie Obamacare?“, fragt Leno.
Politik? Interessiert ihn nicht mehr, aber um sein Erbe will er jetzt kämpfen.
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