Käfer Xi ärgert die Zensur

Präsident Xi Jinping und seine Frau, die Sängerin Peng Liyuan
Ein Käfer der heißt wie der chinesische Präsident: Das darf nicht sein.

Personenkult. "Hallo! Geliebter Präsident Xi! Dies ist ein seltener Käfer! Der Namen dieser Art wird für immer existieren! Eine unglaubliche Ehre!", schreibt Professor Cheng Bin Wang. Er versteht nicht, dass die Zensurbehörden über seinen neu entdeckten Käfer Xi nichts in chinesischen Zeitungen lesen wollen. Der chinesische Wissenschafter an der Tschechischen Agraruniversität Prag hatte im Juni in einem Artikel in der Fachzeitschrift Zootaxa geschrieben, er benenne die in der südchinesischen Provinz Hainan entdeckte Käferart Rhyzodiastes (Temoana) xii nach Staatspräsident Xi Jinping "für seine Führung, die unser Mutterland stärker und stärker macht". Wang schwärmte, dass der "äußerst seltene" Käfer sich von "verrottetem Holz" ernähre und damit "eine Metapher" für Präsident Xi sei. Dieser sei ebenfalls eine "sehr seltene Person, die man nur ein Mal im Jahrhundert findet", erklärte Wang. Sein Kampf gegen Korruption sei wie das Fressen von Fäulnis. In dem Artikel hatte der Forscher den "glänzenden" Körper des Käfers und seinen "Genitalbereich" gelobt. Mit all diesen Anspielungen hat die Zensur keine Freude.

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