Stromausfall in Fukushima

epa03631011 (FILE) A file picture dated 06 March 2013 shows members of the media wearing protective suits and masks escorted by TEPCO employees as they go on a visit near the No.4 reactor (C) and its foundation construction (R) for the storage of melted fuel rods at Tokyo Electric Power Co. (TEPCO)'s tsunami-crippled Fukushima Daiichi nuclear power plant in Fukushima prefecture, Japan. According to Tokyo Electric Power Co (TEPCO) on 19 March 2013, systems for cooling spent fuel at a stricken Fukushima Daiichi Nuclear Power Plant were interrupted by a power cut. The Japanese nuclear power plant lost power before 7 pm local time on 18 March, affecting nine facilities including the spent fuel storage at reactors 1, 3 and 4. The problem did not interrupt the water injection being used to cool the actual reactors 1, 2 and 3, which suffered severe damage and meltdowns in the wake of the March 2011 earthquake and tsunami. TEPCO announced later in the day that the cooling system has been restored at the spent fuel storage pool of the reactor 1. EPA/ISSEI KATO / POOL
Die havarierten Atomreaktoren sind noch immer nicht unter Kontrolle.

Zwei Jahre nach dem Erdbeben und Tsunami in Japan gibt es ernsthafte Probleme mit der Atomruine von Fukushima. Weil die Stromversorgung ausfiel, war die Einspeisung von Kühlwasser in die vier Abklingbecken mit gebrauchten Brennstäben seit Montagnacht unterbrochen.

Beim Super-GAU vor zwei Jahren wurde das Kühlsystem für die sechs Reaktorblöcke zerstört. Seitdem müssen die Brennstäbe in den Abkühlbecken der Reaktoren 1 bis 4 mit Wasser von außen unter einer Temperatur von 65 Grad gehalten werden. Sonst drohen erneut Kettenreaktionen.

Wie ernst die Lage ist, berichten japanische Medien: Auch zwei Jahre nach der Katastrophe sind die Maßnahmen, mit denen die Anlage stabilisiert werden soll, „nur provisorisch“. Täglich müssen Hunderttausende Liter Wasser in die vier Abklingbecken gepumpt werden, um die Temperatur niedrig zu halten. Das danach radioaktiv verseuchte, warme Wasser wird in Tanks gepumpt, die dann teilweise auf ausrangierten Schiffen gelagert werden. Reaktorblock 4 wurde beim Tsunami durch eine Explosion zerstört, die Brennstäbe liegen de facto unter freiem Himmel.

Für die Tausenden Arbeiter in ihren Schutzanzügen bestünde allerdings überhaupt keine Gefahr, versichert der Kraftwerksbetreiber Tepco, die Tokyo Electric Power Company.

Laut offiziellen Meldungen, denen aber nicht immer zu trauen ist, konnten am Dienstag die Behelfskühlungen der Abklingbecken der Reaktorblöcke 1 und 4 wieder in Gang gesetzt werden. Auch das Kühlsystem des Reaktors 2 soll bald wieder funktionieren. Lediglich für Reaktor 3 brauchen die Fachleute offenbar noch mehr Zeit.

Messungen in den Abklingbecken hätten Temperaturen zwischen etwa 16 und 30 Grad Celsius ergeben. Gefährlich wird es nach Einschätzung von Experten ab einer Temperatur von 65 Grad. Bis diese Hitze im derzeit wärmsten Abklingbecken von Block 4 erreicht würde, könnten ohne neues Kühlwasser etwa vier Tage vergehen, hieß es.Es wird 30 bis 40 Jahre dauern, bis die Atomruine abgebaut und das strahlende Material gesichert werden kann. Die meisten Japaner wollen nicht daran denken, was bei einem schweren Erdbeben noch passieren könnte.

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