2,3 Millionen Euro für Malalas Geschichte

Taliban-Opfer Malala Yousafzai, 15, hat einen lukrativen Buchvertrag unterschrieben.

In ihrer Heimat Pakistan hatte sie sich als Internet-Bloggerin für die Rechte von Mädchen und Frauen auf Bildung eingesetzt. Das kostete sie beinahe das Leben: Taliban-Extremisten, die den Schulbesuch von Mädchen grundsätzlich ablehnen, schossen Malala Yousafzai in den Kopf. Nach mehreren Operationen in einem Krankenhaus in Birmingham ist die 15-Jährige nun wieder weitgehend gesund – und besucht bereits die Schule.

Jetzt erzählt Malala ihre Geschichte: Ihr Buch mit dem Titel „I am Malala“ soll im Herbst erscheinen. Die 15-Jährige hat bereits einen lukrativen Vertrag mit dem Londoner Verlagshaus Weidenfeld and Nicolson unterzeichnet, der auf umgerechnet 2,3 Millionen Euro geschätzt wird.

„Ich will meine Geschichte erzählen, aber es wird auch die Geschichte von 61 Millionen Kindern sein, die nicht in die Schule gehen können. Ich hoffe, dass das Buch Menschen auf der ganzen Welt erreichen wird, damit ihnen klar wird, wie schwierig es für viele Kinder ist, Zugang zu Bildung zu bekommen“, sagte Malala Yousafzai. Und: „Ich möchte, dass das Buch Teil der Kampagne wird, jedem Kind die Möglichkeit zum Schulbesuch zu verschaffen. Denn das ist ein Grundrecht.“

In Malalas Memoiren soll auch erzählt werden, was an dem Tag geschah, als sie angeschossen wurde. Am 9. Oktober 2012 schoss ihr ein Taliban-Kämpfer in ihrem Schulbus im pakistanischen Swat-Tal in den Kopf. Sie überlebte nur knapp und wurde nach Behandlungen in Pakistan in ein Krankenhaus nach Birmingham geflogen. Bei einer Operation im Februar wurden ihr eine Titan-Platte im Schädel sowie ein Implantat zur Wiederherstellung des Gehörs des linken Ohrs eingesetzt.

Schulbesuch

Malala lebt mit ihrer Familie nun in Birmingham. Vor rund einer Woche konnte sie erstmals am Unterricht in der Edgbaston High School teilnehmen. Der Besuch der privaten Mädchenschule wird von der pakistanischen Regierung bezahlt. Malala erklärte, mit dem Schulbesuch habe sich ihr „Traum erfüllt“. Sie vermisse ihre Klassenkameraden in Pakistan sehr, hoffe nun aber auf neue Freunde.

Die junge Kinderrechtsaktivistin, die bereits zahlreiche Preise für ihr Engagement erhalten hat, ist weltweit zu einem Symbol für das Recht aller Mädchen auf Bildung geworden. Ihre Stiftung „Malala Fund“ fördert die Ausbildung von Mädchen in Pakistan und auf der ganzen Welt.

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