"Ungesund dünne" Models: Zara-Werbung wird verboten

Zusammenfassung
- Trend zum Dünnsein kehrt zurück, befeuert durch Skinny-Filter, Abnehmmedikamente und prominente Beispiele.
- Zara-Werbefotos wurden in Großbritannien wegen "verantwortungslos dünner" Models von der Aufsichtsbehörde verboten.
- Auch andere Modeunternehmen wie Marks & Spencer und Next wurden bereits für "ungesund dünne" Models in Anzeigen kritisiert.
Das Thema Body-Positivity scheint der Vergangenheit anzugehören: Der Trend zum Dünnsein wird durch Skinny-Filter, das Abnehmmedikament Ozempic oder die Gewichtsabnahme von Stars wie Selena Gomez oder Ariana Grande stark befeuert.
Auch der New York Times ist die Wende auf den Laufstegen der Welt aufgefallen: Die Modewelt ist wieder "ultradünn", und damit sei auch "das Ende der Körperdiversitätsrevolution" erreicht, schreibt das Blatt.
Dies belegt nun auch ein aktueller Fall in Großbritannien:
Zara zeigt "ungesund dünne" Models
Das Modeunternehmen Zara wurde von der Advertising Standards Authority (ASA), einer nichtstaatlichen Organisation der britischen Werbebranche, ins Visier genommen. Konkret geht es um Werbesujets mit zwei Models, berichtet die BBC. Der Vorwurf: Die abgebildeten Models wirken "abgemagert".
Bei einem Produktfoto sieht man eine junge Frau in einem weißen, tief ausgeschnittenen Hemd – laut Behörde würden die nach hinten gekämmten Haare und das Hemd, bei dem die Schlüsselbeine hervorstehen, das Model "ausgemergelt" erscheinen lassen.
Auf einem anderen Foto wirken die Arme, die Brust und die Schultern des Models sehr schlank, die abgebildete Frau sehe "ungesund dünn" aus.
Bilder dürfen nicht mehr gezeigt werden
Nach dem Beschluss der Aufsichtsbehörde, die die Bilder von Zara als "verantwortungslos" bezeichnete, dürfen die Fotos in ihrer ursprünglichen Form nicht mehr gezeigt werden. Zara habe laut der Behörde mit den Aufnahmen gegen den Werbe-Kodex verstoßen. Daraufhin ließ die Modekette die Werbebilder entfernen.
Des Weiteren erklärte der spanische Textilkonzern, dass die abgebildeten Models über ärztliche Atteste verfügen, die "einen guten gesundheitlichen Zustand" zum Zeitpunkt des Fotoshootings belegen würden.
Zara fügte hinzu, dass man den Empfehlungen des Berichts Fashioning a Healthy Future aus dem Jahr 2007 gefolgt sei.
Laut BBC ist es nicht das erste Mal, dass ein Modeunternehmen wegen "ungesund dünner Models" abgestraft wurde. Auch entsprechende Kampagnen von Marks & Spencer sowie Next wurden verboten.
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