Nach Angriffen auf Kinder: Warnung vor "Problemwolf“ auch in den Niederlanden

Elfter Wolf in Kärnten verordnungskonform getötet (Symbolbild).
von Florian Mühleder
Sogar in den dicht besiedelten Niederlanden, in der Provinz Utrecht, treibt ein Wolf sein Unwesen:
Im Nationalpark Utrechtse Heuvelrug fiel das Tier am Mittwoch ein Kind an und stieß es um. Bereits vor zehn Tagen war ein Kind von einem Tier gebissen worden. Nach der DNA-Auswertung stellte es sich als Wolf heraus. Anfang Juli soll schon ein Pudel vom selben Tier gerissen worden sein. Nun wird davor gewarnt, mit Kindern das betroffene Gebiet, in dem der Wolf, welcher laut Experten ein „atypisches“ und „beunruhigendes“ Verhalten zeige, zu betreten. Alle Besucher wurden zur Vorsicht aufgerufen.
Nach dem ersten Vorfall mit einem Kind wurde bereits ein Teil des Nationalparks abgesperrt, ein völliges Zusperren des Parks scheint allerdings nicht möglich zu sein. Darüber hinaus will nun laut Medienberichten die Provinz Utrecht um eine Abschussgenehmigung ansuchen, allerdings ist eine Tötung des unter Naturschutz stehenden Tieres aufgrund eines EU-Urteils verboten.
Im Jänner urteilte ein niederländisches Gericht in einem anderen Fall: Es sei legal, mit Paintball-Waffen auf Wölfe zu schießen.
Laut Untersuchungen der Universität Wageningen ist die Wolfspopulation in den Niederlanden auf dem Weg, sich im Gegensatz zu früheren Prognosen, zu versechsfachen. In Österreich zählt man laut Daten des vergangenen Jahres 96 Wölfe: Sie verteilen sich auf sechs Rudel.
Im Juli wurden trotz eines EuGH-Urteils zum strengeren Wolfschutz in Tirol, Salzburg und Vorarlberg weitere Freigaben für Abschüsse erteilt. Der Verein Tierschutz Austria reichte daraufhin Anzeige gegen die Tiroler Landesregierung vor der Staatsanwaltschaft Innsbruck ein.
Im Fall einer Wolf-Begegnung wird empfohlen, ruhig zu bleiben und sich langsam und ohne hektische Bewegungen zurückzuziehen. Lautes Sprechen oder Klatschen können zudem helfen, das Tier zu vertreiben.
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