Wenn ein Kimono "Streit schürt und provoziert": China verbietet gewisse Kleidung

Wenn ein Kimono "Streit schürt und provoziert": China verbietet gewisse Kleidung
Der Gesetzentwurf ist nur ein Beispiel dafür, wie der chinesische Präsident Xi Jinping seit seinem Amtsantritt im Jahr 2012 versucht, neu zu definieren, was einen "vorbildlichen chinesischen Bürger" ausmacht.

August vergangenen Jahres: Die chinesische Polizei nimmt eine junge Frau in der chinesischen Stadt Suzhou fest, sperrt sie für Stunden ein. Die junge Frau hatte auf der Straße als Figur aus dem japanischen Manga „Summer Time Rendering“ posiert. Diese Art der Verkleidung, „Cosplay“ genannt, wäre an sich kein Problem – auch nicht in China. Doch die junge Frau trug einen Kimono, ein japanisches Kleidungsstück. Für die Polizei Grund genug für eine Festnahme: Die Frau habe damit „Streit geschürt und provoziert“.

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Bis zu 15 Tage Haft

Dass diese Festnahme kein Einzelfall ist, zeigt ein neuer Gesetzesentwurf der chinesischen Regierung: Reden und Kleidung, die "dem Geist des chinesischen Volkes schaden", sollen verboten werden. Tritt das Gesetz in Kraft, könnten Personen, die für schuldig befunden werden, mit Geld- (bis zu 640 Euro) oder Haftstrafen (bis zu 15 Tage) belegt werden. Der Entwurf legt jedoch noch nicht fest, was einen Verstoß darstellt.

Zhao Hong, Jusprofessorin an der Chinesischen Universität für Politik- und Rechtswissenschaften, sagte, die mangelnde Klarheit könne zu einer Verletzung der persönlichen Rechte führen.

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