15 Tote nach Überschwemmungen in Griechenland: Österreicher weiter vermisst

15 Tote nach Überschwemmungen in Griechenland: Österreicher weiter vermisst
Laut einem griechischem Portal handelt es sich um ein frischvermähltes Paar aus Graz. Wegen des stehenden Wassers erhöht sich Tag für Tag die Gefahr von Seuchen.

Zwei Österreicher gelten bei den schweren Überschwemmungen in Griechenland nach wie vor als vermisst. "Zum aktuellen Zeitpunkt müssen wir leider bestätigen, dass zwei österreichische Staatsbürger am von den Unwettern stark betroffenen Pilion vermisst werden. Die österreichische Botschaft in Athen und das Honorarkonsulat in Volos stehen in laufendem Kontakt mit den lokalen Behörden, um die Suche nach den Vermissten bestmöglich zu unterstützen", so das Außenministerium gegenüber der APA.  "Sie wurden noch nicht gefunden", bestätigte eine Sprecherin des Außenministeriums der APA am Sonntag.

Laut dem Portal ekathimerini.com handelt es sich um ein frischvermähltes Paar aus Graz, dessen Ferienunterkunft am Dienstag in der Region Pilion weggeschwemmt wurde. Demnach floh das Paar auf einen Hügel, um den Wassermassen zu entkommen. Seither werden sie vermisst.

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Zahl der Toten auf 15 gestiegen

Die Zahl der Todesopfer in den überfluteten Gebieten in Mittelgriechenland ist auf mindestens 15 gestiegen. Einwohner der Insel Euböa entdeckten am Samstag die Leiche eines Mannes, der seit drei Tagen vermisst wurde, wie der Sender ERT am Sonntag berichtete

Die Rettungsmannschaften konnten bisher noch längst nicht alle vom Wasser abgeschnittenen Dörfer erreichen. Zudem erhöht sich wegen des stehenden Wassers Tag für Tag die Gefahr von Seuchen. In der weitgehend ländlichen Region liegen tote Schafe, Ziegen, Schweine, Hunde und Katzen. Bereits jetzt sei die Zahl der Mücken enorm gestiegen, berichteten Reporter. Den Menschen wurde dringend geraten, nur sicheres Trinkwasser etwa aus Flaschen zu nutzen, auf keinen Fall das Wasser der Überschwemmungen. "Es besteht Seuchengefahr", warnte der Epidemiologe Gikas Magiorkinis im Nachrichtensender Skai am Sonntag.

Mit Hubschraubern, Schlauchbooten und Traktoren wurden das ganze Wochenende über weiterhin Menschen gerettet. Nach Schätzungen der Behörden stehen mehr als 73.000 Hektar unter Wasser. Wegen der schweren Schäden und dem Chaos auf zerstörten und überschwemmten Straßen wurde der Beginn des Schuljahres, in Griechenland an diesem Montag, in der Region aufgeschoben.

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Wegen der Überschwemmungen blieb am Sonntag außerdem die Autobahn zwischen Athen und der nordgriechischen Hafenstadt Thessaloniki entlang eines rund 70 Kilometer langen Abschnitts gesperrt, wie die Polizei mitteilte. Reisende zwischen Nord- und Südgriechenland müssen große Umwege in Kauf nehmen.

In der zum größten Teil verschlammten Hafenstadt Volos haben bereits die Arbeiten zur Wiederherstellung der Wasser- und Stromversorgung begonnen. Regierungschef Kyriakos Mitsotakis hatte am Freitag die von den Überschwemmungen heimgesuchten Regionen inspiziert. Er versprach den Menschen rasche und unbürokratische finanzielle Hilfe.

In der Stadt Karditsa reichte das Wasser am Donnerstag vielerorts bis zu den Dächern der Häuser, sodass sich die Bewohner auf die Dächer retten mussten. "Das Wasser ist an manchen Stellen bis zu vier Meter hoch", sagte der Bewohner eines nahe gelegenen Ortes dem Sender Mega. Ihr Dorf sei unzugänglich, die ganze Ebene überflutet, Rettungskräfte könnten nicht kommen. "Vielleicht mit Hubschraubern, aber wo sollen sie landen? Es gibt kein Land!", sagte ein Mann. Der Einsatz aus der Luft sei wegen der schwierigen Wetterbedingungen und Sturmböen derzeit nicht möglich, sagte auch Feuerwehrsprecher Artopoios.

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