Das neue Normal
Es hat wohl auch mit der anhaltenden Hitze zu tun, dass wir eine neue Diskussion über das, was normal sein soll, sogar auf höchster politischer Ebene führen.
Alles begann in St. Pölten, dort kupferte Johanna Mikl-Leitner eine Idee gekonnt vom CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz ab. Der warnte: „Es gibt doch inzwischen Shitstorms gegen jeden und alles, was von der Mehrheit als normal angesehen wird. Wir sollten gerade deshalb aufrecht zu unseren Positionen stehen.“ Sogar (oder logischerweise?) Bundespräsident Alexander Van der Bellen mischte sich in die Diskussion ein („Wir dürfen uns nicht daran gewöhnen, dass wieder von einem ’wir’ und ’den anderen’ gesprochen wird“).
Da waren die Dämme längst gebrochen: Grünen-Chef Werner Kogler hatte Mikl-Leitner bereits geziehen, „präfaschistoid“ zu argumentieren, diese offenbarte diesen Sonntag, wer für sie eigentlich die nicht normalen „Radikalen“ seien: „Ich meine die radikalen Klimakleber, die gerade jetzt im Sommer den Urlaubern das Leben schwer machen.“ (Danach ergänzte sie ihre Definition noch um „Marxisten, Reichsbürger und Verschwörungsfanatiker“.)
Kommentare