Der Hitze entfliehen: Die kühlsten Plätze des Landes
Kalt duschen, viel trinken, wenig bewegen, Eis essen, Klimaanlage aufdrehen – wenn sich das Thermometer jenseits von 30 Grad einpendelt, sind Tipps gegen die Hitze gefragt. Der KURIER hat sich auf die Suche nach coolen Orten in Österreich gemacht.
Kühl ist es trotz der Hitze in luftiger Höhe. So bietet sich in Oberösterreich eine Wanderung auf den Krippenstein oder ein Ausflug in die Dachsteineishöhle in Obertraun an.
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Die Eishöhle sorgt mit Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt mit einer Eisoberfläche von 5.000 Quadratmetern garantiert für Abkühlung an heißen Tagen.
In der Landeshauptstadt Linz gibt es im Botanischen Garten am Froschberg durch große Bäume den notwendigen Schatten bei Hitzetemperaturen.
Für all jene, die beim Baden das kalte Wasser bevorzugen, gibt es mit dem Vorderen Langbathsee in Ebensee im Salzkammergut eine Abkühlung im wahrsten Sinne des Wortes.
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Denn dieser gehört zu den kältesten Seen in Oberösterreich. Das Panorama ist idyllisch, der See ist eingebettet in eine wunderschöne Landschaft. Auch die Vogelgesang-Klamm in Spital am Pyhrn ist ein kühler Ort mit vielen Wandermöglichkeiten.
Wildes, kaltes Wasser
Für angenehme Temperaturen sorgen in Tirol im Zillergrund im Zillertal und am Wilde-Wasser-Weg im Stubaital Wasserfälle neben schönen Wanderwegen. Auch die Krimmler Wasserfälle im Salzburger Pongau bieten ein abkühlendes Klima.
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Der wohl kälteste Punkt in Niederösterreich findet sich in Bad Vöslau (Bezirk Baden). Das dortige Vivea Gesundheitshotel verfügt über eine Kältekammer, wo minus 110 Grad herrschen.
Drei Minuten dauert eine Behandlung in Badekleidung, Haube, Socken und Handschuhen. Hintergrund ist vorrangig nicht Abkühlung, sondern die Behandlung von chronischen Schmerzpatienten, aber auch Sportler holen sich hier den „eisigen Kick“.
So eine Kältekammer gibt es im oberösterreichischen Kurhotel Lebensquell Bad Zell übrigens auch.
Hoch rauf und tief runter
Himmlische Abkühlung findet man aber auch in der Höhe. Etwa auf dem Gipfelplateau der Rax. Acht Minuten dauert die Hitzeflucht mit der Seilbahn auf über 1.500 Meter. Ähnlich bequem ist die Reise mit der Zahnradbahn auf den Schneeberg. Rund 20 Grad herrschen in der Höhe.
Wem das noch zu warm ist, der sollte sich in die Tiefe begeben. Bei einem Besuch in der Tropfsteinhöhle Alland (Bezirk Baden) ist aber bei neun Grad die Mitnahme eines Pullovers empfohlen. Noch ein bisserl frischer ist es in der Nixhöhle in Frankenfels im Pielachtal (Bezirk St. Pölten-Land). 531 Stufen geht es hinab in die Tiefe – wo sechs Grad herrschen.
Nur wenig wärmer ist es mit rund zehn Grad im Retzer Erlebniskeller (Bezirk Hollabrunn). Das unterirdische Labyrinth erstreckt sich über 20 Kilometer Länge und ist der größte historische Weinkeller Österreichs. Zu einem Besuch passt ein Glas Weinviertler Wein – erfrischt ja auch.
Kaum zu zählen sind die Möglichkeiten in NÖ, sich mit einem Sprung ins kühle Nass zu erfrischen. Der Herrensee in Litschau im nördlichsten Waldviertel ist einer der coolsten Badeplätze – 21 Grad beträgt die Temperatur trotz Sommerhitze.
Kaum weniger erfrischend ist der Lunzer See (Bezirk Scheibbs). Und mit rund 25 Grad zwar etwas wärmer, aber trotzdem noch erfrischend ist die Donau.
Im Nationalpark Donau-Auen stehen Gewässerabschnitte zum Bootfahren, Badeplätze sowie Uferzonen am Fluss zur Verfügung.
Wer trotz Sommerhitze unbedingt die Wanderschuhe anziehen möchte, sollte das an kühlen Orten tun. Empfehlenswert sind da etwa die Ötschergräben im Mostviertel oder das Höllental am Fuße des Schneeberges.
Ein klassischer Abkühler sei nicht verschwiegen: Eis. Köstlichkeiten in allen Sorten kredenzt etwa der Eis-Greissler in Krumbach in der Buckligen Welt. In Kombination mit einer Erlebniswelt, die seit Kurzem die erste Achterbahn in NÖ beinhaltet.
Kirchen als kühle Orte
Weniger extreme, aber doch angenehm kühle Temperaturen, herrschen hinter den dicken Mauern der Gotteshäuser.
In der niederösterreichischen Stiftskirche Heiligenkreuz (Bezirk Baden) werden etwa 19 Grad gemessen, in der Stiftskirche Lilienfeld erwarten den Besucher sogar erfrischende 16 Grad. Unter dem Motto „Sommerfrische im Pfarrgarten“ werden heuer auch wieder „Klimaoasen“ der Caritas angeboten.
Der kälteste Dom Österreichs liegt aktuell in Kärnten: Im Gurker Dom misst man durchschnittlich 10 bis 15 Grad, auch bei der derzeitigen Hitze.
Noch kälter sei es in dessen Krypta, wo durchschnittlich 5 bis 10 Grad herrschen, heißt es vonseiten der Diözese Gurk-Klagenfurt.
Auch der Linzer Mariendom dient als Zufluchtsort vor der Hitze.
Im viel besuchten Stephansdom mit seinen in Richtung Süden zeigenden Kirchenfenstern herrscht momentan eine Innentemperatur von etwa 27 Grad, kühler ist es in den Katakomben, in denen die Temperatur unter 20 Grad liegt.
Kühles Land der Burgen
Zu den kühlsten Kirchen im Burgenland zählt die Basilika Frauenkirchen.
Oder aber die Pfarrkirche Lockenhaus. Der Besuch von Letzterer lässt sich dann auch gleich mit einem Ausflug in den Naturpark Geschriebenstein verbinden. In den relativ kühlen Wäldern lässt es sich einigermaßen entspannt spazieren gehen, das Blätterdach schützt vor der Sonne.
Wer es gerne schneller hat, der entscheidet sich fürs Mountainbiken auf den Burgenland Trails. Schließlich bietet der Fahrtwind etwas Abkühlung.
Richtig erfrischend ist dann aber erst der Sprung in den bis zu sieben Meter tiefen Rechnitzer Stausee, mit 23 Grad (bei Redaktionsschluss) eines der kältesten stehenden Gewässer im Burgenland.
Wer es noch ein wenig frischer mag, kann ja auch einen Sprung in einen der burgenländischen Flüsse machen. Die Temperatur in Leitha, Pinka, Wulka, Lafnitz oder Raab liegt laut Wasserportal Burgenland derzeit bei etwa 22 Grad.
Um ein ganzes Stück kälter ist es dann wenige Kilometer weiter in der Avita Therme in Bad Tatzmannsdorf.
Dort steht den Wellnessgästen nämlich eine Schneesauna zur Verfügung. Im „Snowroom“ herrschen konstant Minus fünf bis Minus elf Grad und der laufend frisch produzierte Schnee kann zur zusätzlichen Abkühlung zum Einreiben des Körpers verwendet werden.
In den Burgen ist es kühl
Überhaupt bietet das Burgenland einiges, um der Hitze entfliehen zu können. Gibt es doch neben den bereits erwähnten „Cool Spots“ auch noch die Burgen des Landes. Auf Burg Forchtenstein zum Beispiel liegen die Temperaturen derzeit in einigen Räumen im Inneren der Anlage sogar bei unter 20 Grad.
Ideale Voraussetzungen also für das Familien-Festival Forfel Fantastisch, das an den Wochenenden stattfindet.
Ein weiterer Geheimtipp findet sich im Bezirk Oberwart – das Felsenmuseum Bernstein.
Dort gibt es Führungen und Exponate auf über 1.000 Ausstellungsfläche und ein unterirdisches Bergwerk zu besichtigen.
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