Waldbrand in Deutschland: Katastrophenalarm ausgerufen

Waldbrand in der Gohrischheide
Der Waldbrand zwischen Sachsen und Brandenburg ist weiter nicht unter Kontrolle. Mittlerweile kämpfen fast 500 Einsatzkräfte gegen die sich ausbreitenden Flammen.

Zusammenfassung

  • Fast 500 Einsatzkräfte kämpfen gegen einen Waldbrand an der Grenze von Sachsen und Brandenburg, der sich vor allem nördlich ausbreitet.
  • Lage in Brandenburg entspannt sich durch Windrichtung, Gefahr durch Munitionsdetonation auf einem ehemaligen Truppenübungsplatz erschwert Löscharbeiten.
  • Mehr als 200 Hektar Wald betroffen, rund 100 Evakuierte in Sachsen können vorerst nicht zurückkehren.

Am Dienstag ist in der Gohrischheide an der Grenze von Sachsen und Brandenburg ein Waldbrand ausgebrochen. Die Brände sind weiterhin nicht unter Kontrolle

Für drei Gemeinden wurde nun Katastrophenalarm ausgelöst. Betroffen sind die sächsischen Gemeinden Zeithain und Wülknitz sowie die Stadt Gröditz. Die vom Waldbrand betroffene Fläche in den Gemeinden beläuft sich den Angaben des Landratsamtes zufolge auf rund 200 Hektar.

Evakuierungen

Die Orte Heidehäuser und Neudorf wurden evakuiert, auch Teile der Ortschaft Lichtensee mussten zwischenzeitlich geräumt werden, hieß es. Durch den auffrischenden Wind sei eine verstärkte Rauch- und Geruchsbelästigung in weiten Teilen des Landkreises Meißen sowie im Bereich Elbe-Elster spürbar, teilte die Behörde mit. Fenster und Türen sollten geschlossen, Lüftungen und Klimaanlagen ausgeschaltet werden. Zudem empfahl das Landratsamt, das Gebiet zu meiden und weiträumig zu umfahren.

Die Zahl der Einsatzkräfte aus beiden Ländern ist in der Nacht auf 480 aufgestockt worden, sagte das Landratsamt des Landkreises Meißen der Deutschen Presse-Agentur. 

Munition könnte explodieren

Das Feuer war am Dienstag auf dem einstigen Truppenübungsplatz ausgebrochen. Die Bekämpfung der Flammen für die Einsatzkräfte ist dort besonders herausfordernd, weil mitunter die Gefahr besteht, dass restliche Munition auf dem einstigen Truppenübungsplatz detoniert. Am Mittwoch hatte sich das Feuer auf mehrere hundert Hektar ausgeweitet. Der Großteil der Fläche befindet sich in Sachsen. 

Derzeit breitet sich der Brand vor allem in nördliche Richtung aus.

Entspannung in Brandenburg 

Aus Brandenburger Sicht hat sich die Lage am Donnerstagmorgen deutlich verbessert: Der Wind habe sich in Richtung Sachsen gedreht, sagte der Einsatzleiter der Feuerwehr in Brandenburg. Dadurch trete zumindest für Brandenburg Entspannung ein, da der Rauch abziehe und das Feuer sich nicht weiter gen Norden ausbreiten könne. Aktuell konzentriere man sich daher auf Sicherungsmaßnahmen. 

Auch andernorts in Deutschland Brände

Ein Waldbrand auf der Saalfelder Höhe in Südthüringen erreichte unterdessen laut einem Experten ein Ausmaß, das in dem deutschen Bundesland seit mehr als 30 Jahren nicht mehr erfasst wurde. Zwar müssten noch die genauen Zahlen zum Umfang des am Mittwoch im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt ausgebrochenen Feuers abgewartet werden, sagte Horst Sproßmann, Pressesprecher des Landesforstbetriebs Thüringen Forst. 

"Aber unabhängig davon, es ist mit Abstand die größte Waldbrandfläche, die wir überhaupt seit 1993 in Thüringen haben", sagte er der Deutschen Presse-Agentur.

Mindestens 250 Hektar Waldfläche sind laut Landratsamt nahe der Gemeinde Gösseldorf (Landkreis Saalfeld-Rudolstadt) von dem Feuer betroffen. Die genauen Zahlen können sich noch ändern. Die Lage ist laut Landratsamt noch nicht unter Kontrolle.

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