Waldbrände in der Türkei und auf Kreta: Tausende evakuiert

Wildfire east of Athens subsides
Bereits 5.000 Personen wurden vom örtlichen Hotelverband auf Kreta evakuiert. Zwei Tote in westtürkischer Provinz Izmir.

Im Westen der Türkei und in Griechenland haben am Donnerstag verheerende Waldbrände gewütet. In der westtürkischen Provinz Izmir gab es zwei Tote - neben einem 80-jährigen bettlägerigen Mann starb laut Regierungsangaben ein Waldarbeiter. 

Auf der größten griechischen Insel Kreta erließen die Behörden nach Angaben des örtlichen Hotelverbands eine Evakuierungsanordnung für 5.000 Menschen. Auch in der Nähe von Athen brach ein Feuer aus.

Brände: Todesopfer in der Türkei

In der Türkei waren beide Todesopfer in der Nähe der Stadt Ödemis rund 100 Kilometer östlich der Provinzhauptstadt Izmir zu beklagen. Der Waldarbeiter kam bei Löscharbeiten ums Leben, wie der türkische Land- und Forstwirtschaftsminister Ibrahim Yumakli via X erklärte.

Der zu Tode gekommene 80-Jährige lebte in einem Dorf, das evakuiert wurde. Er sei jedoch bettlägerig gewesen und habe nicht mehr gerettet werden können. In der Umgebung von Ödemis waren drei Dörfer evakuiert worden. Dort war in der Nacht zu Donnerstag einer von zwei in Izmir wütenden Brände ausgebrochen.

Der zweite Brand wütete nahe dem 80 Kilometer westlich der Provinzhauptstadt gelegenen Cesme. Dort wurden drei weitere Ortschaften evakuiert. In Cesme selbst wurden einem Bericht des türkischen Senders NTV zufolge mehrere Gebäude sowie Strom- und Telefonkabel beschädigt. Aus der Gegend mit vielen Bauernhöfen wurden demnach zahlreiche Tiere evakuiert.

Das größte Problem bei den Löscharbeiten sei der mit einer Geschwindigkeit von bis zu 85 Kilometern pro Stunde wehende Wind, sagte der Gouverneur von Izmir, Süleyman Elban. "Dadurch breitet sich das Feuer schnell aus", fügte er hinzu.

TURKEY-FIRE-CLIMATE

Kreta: Evakuierung nahe dem Urlaubsort Ierapetra

Auf der griechischen Insel Kreta waren Hotelverbandschef Giorgos Tzarakis zufolge neben 3.000 Urlaubern auch 2.000 Bewohner von der Evakuierungsanordnung für Gebiete nahe dem Urlaubsort Ierapetra betroffen. Es handle sich um eine "Vorsichtsmaßnahme". 

Zuvor hatte der stellvertretende Präfekt Giannis Androulakis gegenüber dem griechischen Fernsehsender MEGA von Evakuierungen aus "zahlreichen Hotels" gesprochen, die Betroffenen seien in eine Sporthalle in Ierapetra gebracht worden.

Androulakis zufolge wüteten die Brände an "drei aktiven Fronten", die Flammen breiteten sich "ziemlich schnell" aus. Etwa 270 Feuerwehrleute, zehn Hubschrauber sowie Drohnen seien in der Nähe der Stadt Ierapetra im Einsatz, sagte Feuerwehr-Sprecher Vasilios Vathrakogiannis bei einer Pressekonferenz.

Am Donnerstag brach zudem ein weiteres Feuer in der Nähe der bei Athen gelegenen Hafenstadt Rafina aus. Laut Feuerwehrsprecher Vassilos Vathrakoyannis wurden rund 300 Menschen evakuiert, 51 weitere mussten gerettet werden. Demnach waren 170 Feuerwehrleute mit 48 Fahrzeugen, 17 Flugzeugen und sieben Hubschraubern im Einsatz.

Brände auch in Ostdeutschland

Waldbrände sind im Sommer in Griechenland häufig, sie werden durch starken Wind, Trockenheit und hohe Temperaturen verstärkt. Bisher blieb das Land von der Hitzewelle verschont, die Teile Europas - insbesondere Spanien, Portugal, Italien und Frankreich - in den vergangenen Tagen im Griff hatte.

Auch an mehreren Orten im Osten Deutschlands kämpfen die Einsatzkräfte gegen Waldbrände. Die Lage beim Waldbrand in der Gohrischheide an der Grenze zwischen den Ländern Sachsen und Brandenburg spitzt sich weiter zu. Immer mehr Menschen müssen vor den Flammen und dem Rauch flüchten und in Sicherheit gebracht werden. Für drei Gemeinden wurde Katastrophenalarm ausgelöst.

Feuer in Griechenland vorerst unter Kontrolle

Die Brände auf Kreta und im Großraum Athen wurden mit Hilfe von Löschflugzeugen und Hubschraubern vorerst unter Kontrolle gebracht, vermeldete die griechische Feuerwehr am Freitag Vormittag. Es gebe aber keinen Grund zur Entwarnung: Starke Winde könnten selbst kleinste Brandherde jederzeit in einen Großbrand verwandeln, so die Einsatzkräfte.

In den kommenden Tagen wird nach Angaben des meteorologischen Amtes eine Hitzewelle den Südosten Europas erreichen. Laut Wetterexperten werden von Samstag bis zum kommenden Mittwoch Temperaturen um die 40 Grad erwartet, insbesondere in den Ballungsräumen. Auf den Inseln und an den Küsten Griechenlands werde es dank der Meeresbrise voraussichtlich drei bis fünf Grad kühler sein, sagte ein Meteorologe im griechischen Rundfunk ERTnews.

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