Waldbrände: Trump droht Kalifornien

Trump hat der kalifornischen Regierung gedroht, Hilfsgelder im Kampf gegen die verheerenden Waldbrände zurückzuhalten.

Einmal mehr hat US-Präsident Donald Trump der kalifornischen Regierung gedroht, Hilfsgelder im Kampf gegen die verheerenden Waldbrände zurückzuhalten. Kaliforniens demokratischer Gouverneur Gavin Newsom habe "furchtbare Arbeit bei der Waldbewirtschaftung" geleistet, schrieb Trump am Sonntag im Kurzbotschaftendienst Twitter.

"Jedes Jahr" bitte der Gouverneur die Bundesregierung in Washington um Hilfe. "Nicht mehr. Reißen Sie sich zusammen, Gouverneur", schrieb Trump. Newsom hatte zuvor Trumps Umweltpolitik heftig kritisiert.

In Kalifornien wüten seit Wochen mehrere Brände. Vergangene Woche rief Newsom den Notstand für den gesamten Westküstenstaat aus. Rund 40.000 Hektar Land wurden bereits zerstört. Leichte Fortschritte meldete die Feuerwehr am Wochenende bei der Eindämmung des schweren "Maria"-Feuers im Bezirk Ventura im Süden Kaliforniens.

Newsom reagierte bei Twitter knapp auf Trumps Drohung. "Sie glauben nicht an den Klimawandel. Sie sind aus dieser Unterhaltung entlassen", schrieb der Gouverneur.

In einem Interview mit der "New York Times" hatte Newsom kürzlich scharfe Kritik an Trumps Umweltpolitik geübt. "Wir führen einen Krieg gegen die zerstörerischsten Brände in der Geschichte unseres Staates - und Trump betreibt einen schonungslosen Angriff auf das Gegenmittel", sagte Newsom.

Bereits im vergangenen Jahr hatte Trump Newsom mit der Zurückhaltung von Finanzhilfen gedroht. Damals hatten marode Stromleitungen des Energieversorgers PG&E (Pacific Gas & Electric) den verheerendsten Waldbrand in der Geschichte Kaliforniens ausgelöst. 86 Menschen kamen in den tödlichen Feuerwalzen ums Leben.

Trump stellt trotz eindeutiger wissenschaftlicher Belege immer wieder die Existenz des menschengemachten Klimawandels infrage. 2017 verkündete er den Austritt seines Landes aus dem Pariser Klimaabkommen.

Feuerwehr meldete Fortschritt

Im Kampf gegen die verheerenden Waldbrände in Kalifornien hat die Feuerwehr am Wochenende leichte Fortschritte gemacht. Bei der Bekämpfung eines erst am Donnerstag ausgebrochenen neuen Großbrandes im Bezirk Ventura im Süden des US-Bundesstaates gelang es den Einsatzkräften, das Feuer leicht einzudämmen.

Das sogenannte "Maria"-Feuer war am Donnerstag rund hundert Kilometer nordwestlich von Los Angeles ausgebrochen. Tausende Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Die Flammen bedrohten zahlreiche Häuser, Bauernhöfe und Obstplantagen. Bis Samstagabend (Ortszeit) breitete sich der Brand auf rund 3.800 Hektar aus, wie die Feuerwehr mitteilte. Es sei den Einsatzkräften aber gelungen, den Brand zu 30 Prozent einzudämmen.

Der Fortschritt sei gelungen, obwohl Löschhubschrauber in der Nacht auf Samstag wegen der Sichtung von Hobby-Drohnen am Boden bleiben mussten, hieß es. Diese hätten eine Kollisionsgefahr dargestellt. Die Feuerwehr warnte im Kurzbotschaftendienst Twitter, dass "selbst eine winzige Drohne einen schweren oder tödlichen Unfall verursachen kann", wenn sie mit einem Löschflugzeug oder -hubschrauber kollidiere.

In Kalifornien wüten seit Wochen eine Reihe von Bränden. Gouverneur Gavin Newsom hatte vor einer Woche den Notstand für den gesamten Westküstenstaat ausgerufen. Das bisher größte Feuer der Saison, das "Kincade"-Feuer im Bezirk Sonoma nördlich von San Francisco, war am Samstag laut Feuerwehr zu 74 Prozent eingedämmt.

Wegen der großen Brandgefahr hatte Kaliforniens größter Energieversorger PG&E (Pacific Gas & Electric) wiederholt Strom und Gas für Millionen Kunden abgeschaltet. Vor einem Jahr hatten marode, beschädigte Stromleitungen von PG&E den verheerendsten Waldbrand in Kaliforniens Geschichte ausgelöst. Damals fielen insgesamt 86 Menschen den tödlichen Feuerwalzen zum Opfer.

Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg machte für die Waldbrände in Kalifornien unter anderem die weltweite Klimakrise verantwortlich. Die Feuer seien ein weiteres Argument für einen entschlosseneren Kampf gegen den Klimawandel, sagte Thunberg bei einer Kundgebung der Fridays for Future-Bewegung in Los Angeles am Freitag. Waldbrände, wie sie in Kalifornien wüteten, würden "durch die Klimakrise verstärkt".

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