Waldbrände in Kalifornien: 180.000 Menschen müssen flüchten
Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom hat wegen der verheerenden Waldbrände in Kalifornien am Sonntag (Ortszeit) den Notstand für den gesamten US-Bundesstaat ausgerufen. Rund 180.000 Menschen wurden nach Angaben der Behörden angewiesen, ihre Häuser zu verlassen. Die Zwangsevakuierungen betrafen die nördlich von San Francisco gelegene Weinbauregion Sonoma. Am Sonntag betrafen die Evakuierungen unter anderem die Ortschaften Windsor und Healdsburg.
Dort kämpfen mehr als 3.000 Feuerwehrleute gegen die Flammen. In Kalifornien wüten derzeit mehrere Waldbrände, die durch Hitze, Trockenheit und die Santa-Ana-Winde angefacht werden. Besondere Sorge bereitet den Behörden die Lage in Sonoma, wo seit Mittwoch das "Kincade"-Feuer wütet.
Bilder aus Kalifornien
12.000 Hektar betroffen
Die Brände erstreckten sich dort nach Angaben der Feuerwehr auf einer Fläche von mehr als 12.000 Hektar und waren am Sonntag nur zu zehn Prozent unter Kontrolle. Die Behörden erwarten, das Feuer nicht vor dem 7. November vollständig eingedämmt zu haben.
Das Feuer hat bereits Dutzende Gebäude zerstört, darunter auch ein bekanntes, 150 Jahre altes Weingut. Wegen der großen Brandgefahr hatte Kaliforniens größter Energieversorger PG&E (Pacific Gas & Electric) angekündigt, knapp einer Million Kunden Strom und Gas abzuschalten.
Marode Stromleitungen unter Verdacht
Im vergangenen November hatten marode, beschädigte Stromleitungen von PG&E den verheerendsten Waldbrand in Kaliforniens Geschichte ausgelöst. Damals fielen insgesamt 86 Menschen den tödlichen Feuerwalzen zum Opfer. Ein Vorfall an einer Hochspannungsleitung des Energieversorgers könnte auch Auslöser des "Kincade"-Feuers im Bezirk Sonoma sein.
Weitgehend Entwarnung gaben die Behörden unterdessen für den Süden des Bundesstaates. Rund 50.000 Menschen, die wegen des "Tick"-Feuers ihre Häuser rund um Santa Clara bei Los Angeles verlassen mussten, konnten am Wochenende wieder zurückkehren.
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