Waldbrände in Kroatien: Starker Sturm befeuert Ausbreitung

In Split toben erneut Brände.
Zusammenfassung
- Starke Winde und extreme Hitze haben östlich von Split einen drei Kilometer langen Waldbrand ausgelöst, der von 150 Feuerwehrleuten bekämpft wird.
- Umliegende Häuser konnten geschützt werden, jedoch wurden Oliven- und Feigenbäume zerstört und einige Dörfer sind ohne Strom.
- Es gab keine Verletzten, aber leichte Rauchvergiftungen bei Feuerwehrleuten; die Löscharbeiten dauern wegen schwierigem Gelände an.
Gestern Abend ist ein Brand östlich der Stadt Split ausgebrochen. Derzeit sind 150 Feuerwehrleute vor Ort. Laut dem Feuerwehrkommandanten der Gespanschaft Split-Dalmatien, Ivan Kovačević, drohte das Feuer, auf naheliegende Häuser überzugreifen.
Nach Angaben der kroatischen Polizei brach der Brand gegen drei Uhr nachts in der Nähe von Jesenice, östlich von Split, der zweitgrößten Stadt des Landes, aus. Das Feuer konnte sich aufgrund eines starken Sturms sehr schnell ausbreiten.
Derzeit sind rund 150 Feuerwehrleute mit 50 Fahrzeugen vor Ort, um die Brände unter Kontrolle zu bringen. "Die Lage ist nicht mehr dramatisch. Momentan gibt es viel Rauch, aber starke Winde könnten im Laufe des Tages neue Probleme verursachen", so Ivan Kovačević.
Drei Kilometer langer Brand
Umliegende Häuser und Gebäude konnten vor den Flammen weitestgehend geschützt werden. Bisher liegen keine Informationen über genaue Sachschäden vor. Allerdings fielen etliche Oliven- und Feigenbäume dem Feuer zum Opfer, und auch einige Dörfer müssen ohne Stromversorgung auskommen.
"Es gibt keine Verletzten, und unter den Feuerwehrleuten kam es bei einigen zu leichter Rauchvergiftung, aber nichts Ernstes", sagte Kovačević. Er warnte jedoch, dass die Arbeiten noch nicht abgeschlossen seien. Die Feuerwehrleute würden voraussichtlich noch die nächsten paar Tage im betroffenen Gebiet bleiben. Der Brand soll laut kroatischen Medien eine Länge von etwa drei Kilometern haben. Die Löscharbeiten werden durch unzugängliches Gelände erschwert.
"Die Leute sind vernünftig"
Der Augenzeuge Josip Ivanišević, der selbst Apartments an Touristen vermietet, berichtet von den bedrohlichen Szenen während der Nacht. "Wir konnten kaum glauben, dass wir uns lebend aus unseren Häusern befreien konnten. Das Feuer kam uns gefährlich nahe", erzählt er gegenüber dem kroatischen Sender HRT.
Ivanišević habe die Gäste in seinen Ferienwohnungen gewarnt, dass es sich bei der Ausnahmesituation um eine "höhere Gewalt" handelt, auf die niemand Einfluss nehmen könne. Seine Gäste hätten das Haus verlassen, einige seien zu Fuß nach Split gegangen, andere wiederum seien schwimmen gegangen. "Die Leute sind vernünftig", sagte Josip Ivanišević.
Brände in Albanien
Auch in Albanien kämpfen hunderte Feuerwehrleute und Soldaten gegen Waldbrände in mehreren Regionen des Balkanlandes. Am Montag waren nach Angaben des Verteidigungsministeriums noch mehr als ein Dutzend Brandherde aktiv, nachdem in den vergangenen 24 Stunden landesweit knapp 40 Feuer ausgebrochen waren. An der Seite der Feuerwehr sind demnach rund 800 albanische Soldaten sowie Militärflugzeuge und Hubschrauber aus den Nachbarländern im Einsatz.
In der Küstenregion Finiq rund 160 Kilometer südlich der Hauptstadt Tirana mussten nach Angaben regionaler Medien etwa zehn Menschen ihre Häuser verlassen, mehrere Wohngebäude brannten aus. Nahe der Stadt Poliçan wurden ein Altersheim und sechs Familien aus den umliegenden Dörfern evakuiert. Das Feuer ist nach Angaben des Verteidigungsministeriums inzwischen unter Kontrolle.
Kommentare