Neue Waldbrände in Kroatien: Über 90 Prozent durch Fahrlässigkeit ausgelöst

Symbolbild
Derzeit wüten wieder Waldbrände im Balkanland: Neun von zehn Bränden sind auf menschliches Verhalten zurückzuführen.

Zusammenfassung

  • Ein Brand in der Nähe von Split zerstörte am Sonntag drei Hektar Vegetation und wurde von 18 Feuerwehrleuten bekämpft.
  • Die Zahl der Brände in Kroatien schwankt stark, mit 6.650 gemeldeten Bränden im Jahr 2024, darunter 106 Waldbrände.
  • Hitze und Trockenheit erhöhen die Brandgefahr, und Kroatische Wälder investiert in Prävention und Überwachung zur Brandvermeidung.

Am Sonntagnachmittag brach bei Korušce nördlich von Klis, nahe der Stadt Split, ein Brand aus. Wie die Nachrichtenagentur Hina berichtet, waren 18 Feuerwehrleute mit sechs Löschfahrzeugen und zwei Löschflugzeugen vor Ort, um das Feuer unter Kontrolle zu bringen. Insgesamt wurden drei Hektar Vegetation und Wiesenflächen zerstört.

Am Tag zuvor brach in der Gemeinde Podstrana vor den Toren von Split ebenso ein Feuer aus. Dort waren 65 Feuerwehrleute im Einsatz. Sie konnten die Flammen unter Kontrolle bringen, sodass sie sich nicht auf die nahe gelegenen Häuser ausbreiteten. Verletzte wurden bei beiden Bränden nicht gemeldet, wie kroatische Medien berichten. 

Die Ursachen der Brände sind größtenteils auf fahrlässiges Verhalten zurückzuführen. In den Sommermonaten erhöht sich im Balkanland durch Zigarettenkippen oder nicht vollständig gelöschtes Grillgut die Gefahr der Entstehung von Feuern.

Zahl der Brände nimmt zu

Im Jahr 2024 gab es in Kroatien eine Reihe folgenschwerer Brände. Nach Angaben der Landesfeuerwehrleitstelle wurden insgesamt 6.650 Brände registriert. Davon waren 106 Waldbrände, bei denen 14.607 Hektar Wald- und Forstfläche zerstört wurden. Im Jahr 2023 wurden 48 Brände gemeldet, die 1.837 Hektar Land zerstörten. 

Im Jahr zuvor lag die Zahl der Brände bei 245, wobei 24.226 Hektar verbrannten, wie aus einem Bericht von Index.hr hervorgeht. Das Ausmaß und die Anzahl der Brände in Kroatien variieren von Jahr zu Jahr sehr stark.

Hitzewellen und hohe Temperaturen

Nach den Daten des EU-Klimadienstes Copernicus war der Juni 2025 der wärmste Juni in Westeuropa seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Im vergangenen Jahr verzeichnete Kroatien drei langanhaltende Hitzewellen im Landesinneren und vier an der Küste. 

Die Temperaturen lagen über dem Durchschnitt und der Niederschlagsmangel führte zur Austrocknung in weiten Teilen des Landes. Das staatliche Unternehmen Hrvatske šume (Kroatische Wälder), das für die Forst- und Waldbewirtschaftung des Landes zuständig ist, investiert vermehrt in Überwachungs- und Alarmsysteme, um im Brandfall besser reagieren zu können. Derzeit sind laut Index.hr über 220 Überwachungskameras an 110 Standorten landesweit installiert.

Des Weiteren setzt das Unternehmen auf präventive Maßnahmen und hat die Kampagne "Es wird nichts passieren – Fahrlässigkeit ist der erste Funke" gestartet. Damit will man künftig nicht nur auf Interventionen setzen, sondern die Bürgerinnen und Bürger beim Schutz der Wälder in die Verantwortung miteinbeziehen.

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