"Wal-Gefängnis" in Russland: Es wird langsam eng

"Wal-Gefängnis" in Russland: Es wird langsam eng
Tierschützer mahnen zur Eile: Wenn die Winterstürme über das japanische Meer fegen, kommen die Belugas nicht frei.
Von Uwe Mauch

„Wir haben noch vierzig bis sechzig Tage Zeit, bis die Winterstürme beginnen“, warnt Oganes Targuljan von der Umweltschutzorganisation Greenpeace in Moskau. Nach Angaben der russischen Behörden wurden mittlerweile die letzten der zehn Orcas aus der Anlage nahe Wladiwostok befreit.

Jetzt geht es um die Belugas

Dort waren 100 Wale auf engstem Raum eingesperrt. "Doch es sind weiterhin 75 Belugas in dem Wal-Gefängnis", so Targuljan. „Die Behörden haben versprochen, dass sie noch in diesem Jahr freikommen.“ Nach seiner Einschätzung könnte das durchaus noch vor dem Wintereinbruch gelingen, wenn der Transport ohne Pause weiter fortgesetzt werde.

"Wal-Gefängnis" in Russland: Es wird langsam eng

Die Evakuierung würde sechs Tage lang dauern. Die Tiere werden zunächst in Lastwagen in die Stadt Chabarowsk nahe der Grenze zu China transportiert, wo sie danach auf ein Schiff verladen werden. Von dort geht es auf dem Fluss Amur zum Ochotskischen Meer. Die Wale sollen dort ausgesetzt werden, wo sie gefangen wurden.

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Belugas sind kleiner als Orcas. Da passen bis zu drei in einen dieser speziellen Transport-Container“, erklärte Targuljan. Bei den Orcas sei nur für einen Wal Platz gewesen. „Deshalb könnten in kurzer Zeit mehr Tiere aus der Anlage geholt werden."

Internationale Empörung

Tierschützer hatten im vergangenen Jahr Alarm geschlagen, weil die Wale in viel zu kleinen Becken gehalten wurden. Sie befürchten, dass die vom Menschen geliebten Meeressäuger an chinesische Aquarien verkauft werden. Mittlerweile wurden mehrere Firmen, die die Anlage angemietet haben, zu Geldstrafen verurteilt. Auch der Kreml wurde nach internationaler Empörung mit dem Fall befasst.

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