Uranminen in Böhmen: Strahlentod für Stalin

"Turm des Todes" nannte man die Uranmühle von Jachymov, hier wurden Hunderte verstrahlt
In Jáchymov ließen die Kommunisten Regimegegner Uran schürfen – und sterben.

„Ich will mir das Elend gar nicht ansehen! Ich muss nur weinen“, sagt Zdenek Mandrholec und schaut die Straße hoch, die sich durch das böhmische Erzgebirgsstädtchen Jáchymov zieht. Dort oben, vor der Kirche des heiligen Joachim, stehen 16 Gedenksteine. Es ist ihr verwahrloster Zustand, der den 86 Jahre alten Mann aufbringt. Der Sandstein ist so verwittert, dass man nur noch mit Mühe die Inschriften lesen kann. „Eine Schande, dass keiner dieses Mahnmal pflegt“, schimpft Mandrholec, der sich – die Augen hinter einer schwarzen Brille – dann doch entschließt, die Steine zu betrachten.

Kommentare