10 weitere Tote in mexikanischer Kartell-Hochburg
Im Zusammenhang mit der Kartell-Gewalt im mexikanischen Bundesstaat Sinaloa hat es Medienberichten zufolge weitere Tote gegeben. Demnach kam es in der Region um die Hauptstadt des Staates, Culiacán, am Samstag (Ortszeit) zu mehreren Zwischenfällen. An einem Ort wurden die Körper fünf erschossener und offenbar gefolterter Männer auf einer Straße gefunden, wie lokale Medien unter Berufung auf Behörden berichteten.
Bei einem weiteren Vorfall am Samstagnachmittag wurden Sicherheitskräfte von "bewaffneten Zivilisten" angegriffen, wie der Gouverneur von Sinaloa, Ruben Rocha Moya, im Online-Dienst X schrieb. Bei der Verfolgung der Angreifer in ein Wohngebäude seien drei der Verdächtigen getötet und einer verhaftet worden. Zwei Soldaten seien verletzt worden. "Den Sicherheitskräften gelang es, sechs Erwachsene und zwei Minderjährige aus dem Gebäude zu befreien, in das die Angreifer geflohen waren", schrieb Rocha Moya.
Zudem kam es den Berichten zufolge zu einem Schusswechsel zwischen Polizisten und einem mutmaßlichen Auftragsmörder. Unbekannte hätten im Anschluss eine Straßenblockade in der Nähe des Büros der Staatsanwaltschaft errichtet, hieß es.
Die mexikanische Regierung schickte den Berichten zufolge 600 zusätzliche Soldaten nach Sinaloa. In dem Bundesstaat war nach der Festnahme eines berüchtigten Drogenkartell-Mitglieds im Juli in den USA die Gewalt zwischen rivalisierenden Gruppen eskaliert. Eine Zählung der Nachrichtenagentur AFP ergab, dass seit dem 9. September rund 70 Menschen getötet wurden, vor allem in der Region um Culiacán.
Die Gewalt sorgt auch für diplomatische Verstimmungen zwischen den USA und Mexiko. Mexikos scheidender Präsident Andrés Manuel López Obrador hatte den USA am Donnerstag wegen der Aufsehen erregenden Festnahme von Kartell-Mitbegründer Ismael "El Mayo" Zambada eine Mitschuld an den Auseinandersetzungen des berüchtigten Sinaloa-Kartells zugeschrieben. Der US-Botschafter in Mexiko, Ken Salazar, wies dies zurück.
Durch die mit den Drogenkartellen in Verbindung gebrachte Gewalt wurden in Mexiko seit 2006 bereits etwa 450.000 Menschen getötet. Mehr als 100.000 weitere verschwanden spurlos.
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