Toskana: Kleinstadt verbietet Geschäfte mit ausländischen Namen

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Die 24.000-Einwohner-Stadt verbannt auch Sex-Shops, Nachtklubs und Spielhallen.

Die toskanische Kleinstadt Montevarchi erlaubt künftig nur Geschäfte mit italienischen Namen. Die Gemeinde unter Führung einer Koalition aus Mitte-Rechts-Parteien verabschiedete eine neue Verordnung zum Schutz der Identität des Stadtzentrums, laut der lediglich Ladenschilder in italienischer Sprache und jedenfalls mit lateinischen Buchstaben gestattet sind.

In der 24.000-Einwohner-Stadt nahe der toskanischen Stadt Arezzo werden künftig Sex-Shops und Nachtklubs, sowie Spielhallen verboten sein. Einschränkungen wurden auch bei der Öffnung der meist von ausländischen Migranten betriebenen Geldüberweisungsbüros und Internet Cafés beschlossen, sowie von Shops, die exotische Lebensmittel verkaufen.

"Ungerecht und rassistisch"

Gegen die Verordnung wehrten sich die oppositionellen Sozialdemokraten und die Fünf Sterne-Bewegung, die sie als "ungerecht und rassistisch" bezeichneten. Der Vorwurf wurde von der Bürgermeisterin Silvia Chiassai zurückgewiesen. Die neue Verordnung sei inspiriert von ähnlichen Regelungen, die bereits von anderen toskanischen Städten unter Mitte-Links-Führung wie Florenz und Lucca eingeführt wurden.

"Wir wollen lediglich, dass die Ladenschilder für Bürger lesbar sind, wie es bereits in anderen toskanischen und italienischen Städten der Fall ist", sagte die Bürgermeisterin laut Medienangaben.

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