Tod von Mango-Gründer Isak Andic kein Unfall? Sohn unter Verdacht

Isak Andic mit Brille, Jeans und Sakko sitzt vor einem hellen Hintergrund.
71-Jähriger Mango-Gründer Isak Andic starb vor zehn Monaten bei einer Bergwanderung. Polizei ermittelt wegen vorsätzlicher Tötung.

Zusammenfassung

  • Die Polizei ermittelt nach dem Tod des Mango-Gründers Isak Andic bei einer Wanderung wegen vorsätzlicher Tötung und hat seinen Sohn als Hauptverdächtigen im Visier.
  • Aussagen des Sohnes und Hinweise auf ein schlechtes Verhältnis zum Vater haben Verdacht erregt; Handydaten werden ausgewertet.
  • Die Familie betont das Vertrauen in die Unschuld des Sohnes und hofft auf eine baldige Klärung des Falls.

Zehn Monate nach dem Tod des Gründers der spanischen Modekette Mango bei einer Wanderung ermittelt die Polizei laut Medienberichten nun wegen vorsätzlicher Tötung. Als Hauptverdächtiger gelte demnach der Sohn, so die Nachrichtenagentur AFP am Freitag: Die Ermittler gingen nicht mehr von einem Unfall von Isak Andic aus und hätten seinen Sohn ins Visier genommen, hatte die spanische Zeitung El País am Donnerstag unter Berufung auf "mehrere gut informierte Quellen" berichtet.

Mango-Gründer starb beim Wandern

Andic war Mitte Dezember 2024 im Alter von 71 Jahren gestorben. In spanischen Medien war damals von einem tragischen Unfall während einer Wanderung im Familienkreis in der Montserrat-Gebirgskette in der Region Katalonien die Rede.

El País berichtet nun, zum Zeitpunkt des tödlichen Sturzes habe sich nur sein Sohn in seiner Nähe aufgehalten. Dessen Aussage habe bei den Ermittlern Verdacht geweckt. 

"Der Zeuge hat sich widersprochen, Dinge im Unklaren gelassen und Vorgänge beschrieben, die nicht zusammenpassen" mit den Ermittlungsergebnissen, heißt es in dem Zeitungsbericht. Überdies habe Andics Partnerin, die Profi-Golferin Estefania Knuth, "das schlechte Verhältnis zwischen Vater und Sohn" betont.

Ermittler werten Handydaten aus

Die in Barcelona erscheinende Zeitung La Vanguardia berichtete ebenfalls unter Berufung auf "gut informierte Quellen", dass der Sohn in dem Fall seit September nicht länger als Zeuge, sondern offiziell als Verdächtiger eingestuft werde. Die Ermittler werten demnach die Daten seines Mobiltelefons aus. Ein Sprecher der Familie erklärte zu den Berichten, diese vertraue auf "ein sehr baldiges Ende des Verfahrens und den Nachweis der Unschuld" des Familienmitglieds. Die katalanische Polizei war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.

Isak Andic war in der türkischen Metropole Istanbul zur Welt gekommen. Als er 14 Jahre alt war, zog er mit seiner Familie nach Barcelona. Später gründete er dort das Unternehmen Mango, das sich zu einer der größten Bekleidungsketten Europas entwickelte und weltweit mittlerweile rund 2.800 Filialen betreibt. Mit einem Vermögen, das vom "Forbes"-Magazin auf 4,5 Milliarden Dollar (3,86 Milliarden Euro) geschätzt wurde, gehörte Andic zu den reichsten Menschen Spaniens.

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