Porsche in der Krise: Blume räumt den Chefsessel, Nachfolger steht bereit

Zusammenfassung
- Oliver Blume gibt seinen Posten als Porsche-Chef auf, bleibt aber VW-Konzernchef.
- Als Nachfolger steht Michael Leiters, ehemaliger Chef von McLaren Automotive, zur Verfügung.
- Blumes Doppelrolle bei Porsche und Volkswagen war stark kritisiert worden, zudem steckt Porsche wegen schwacher Geschäfte und gestrichener Elektropläne in der Krise.
VW-Konzernchef Oliver Blume gibt sein Amt als Chef des deutschen Sportwagenherstellers Porsche bald auf. Porsche-Aufsichtsratschef Wolfgang Porsche werde Gespräche mit Blume über ein einvernehmliches vorzeitiges Ausscheiden aus dem Vorstand führen, teilte Porsche am Freitag mit.
Als möglicher Nachfolger stehe Michael Leiters zur Verfügung, der ehemalige Chef von McLaren Automotive. Blume bleibe Vorstandschef des Mutterkonzerns Volkswagen.
Blume-Doppelrolle massiv in der Kritik
Blume führte Porsche seit zehn Jahren und steht zusätzlich seit Sommer 2022 an der Spitze der Muttergesellschaft Volkswagen. Die Doppelrolle stößt bei Investoren und Analysten schon länger auf Kritik. Eine solche Doppelrolle berge Interessenkonflikte. Im September hatte Volkswagen-Betriebsratschefin Daniela Cavallo ein Ende dieser Struktur gefordert.
"Der Vorstandsvorsitzende kann in Wolfsburg kein Halbtagschef sein und die restliche Zeit bei Porsche verbringen", hatte sie gesagt. Zuletzt hatten sich in Medienberichten und von Insidern Hinweise darauf verdichtet, dass Porsche nach einem Nachfolger für Blume sucht. Blume hatte immer betont, dass seine Doppelrolle "nicht auf alle Zeiten ausgelegt" sei.

Vor wenigen Wochen hatte sich die Krise bei Porsche verschärft. Der Autobauer vollzog einen Strategieschwenk und strich seine Elektropläne zusammen, was den Konzern allein heuer 3,1 Milliarden Euro kostet.
Zum dritten Mal in diesem Jahr kappte Porsche seine Gewinnprognose: Die Margen sollen sinken und die Dividende für heuer erheblich geringer ausfallen. Porsche steht schon seit längerem wegen des mauen Geschäfts in China unter Druck.
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