Thailand: Von der Stewardess zur Königin

Thailand: Von der Stewardess zur Königin
Die neue Königin Suthida machte in den Diensten ihres jetzigen Ehemannes Karriere.

Wenn sich Maha Vajiralongkorn am morgigen Samstag zum thailändischen König krönen lässt, wird er das an der Seite seiner neuen Frau tun, mit der er am Mittwoch vollkommen überraschend den Bund der Ehe eingegangen ist.

Seine jetzige (vierte)Frau und Königin Suthida (Spitzname: Nui) war früher Stewardess bei der Fluggesellschaft Thai Airways. Dann diente sie dem damaligen Kronprinzen als Leibwächterin. Im Oktober 2016 wurde sie für ihre Verdienste mit einer Medaille ausgezeichnet. Später beförderte Maha Vajiralongkorn sie in den Rang einer Generalin der thailändischen Armee.

Die beiden traten bei offiziellen Anlässen häufig gemeinsam auf, auch zusammen mit dem 14 Jahre alten Prinz Dipangkorn Rasmijoti, dem wahrscheinlichen Thronfolger.

Noch keine Kinder

Zusammen haben sie noch keine Kinder, Maha hat bisher sieben gezeugt. Regelmäßig halten sich die beiden mit dem Prinzen in Deutschland auf, in einer Villa in Tutzing am Starnberger See. Nach offiziell nicht bestätigten Berichten kehrten sie erst Mittwochfrüh nach Bangkok zurück.

Die Erhebung Suthidas zur Königin wurde durch eine Veröffentlichung in der „Königlichen Gazette“ bekannt gemacht. Erst bei dieser Gelegenheit erfuhren die Thais auch, dass ihr Monarch zum vierten Mal verheiratet ist. Durch die Heirat kann Suthida bei der Krönung am Samstag jetzt auch als Königin auftreten. Das Protokoll sieht für die Ehefrau des Monarchen in solchen Fällen eine eigene Zeremonie vor, etwa die traditionelle Salbung.

Für Samstag wird eine pompöse Zeremonie erwartet, bei der die 70 Millionen Thailänder ihren neuen König in handgesticktem Ornat, goldenen Knickerbockers und Pantoffeln mit Blattgold-Sohle sehen werden. Der Monarch wird auf einer Sänfte durch die Straßen getragen, seine Untertanen müssen währenddessen knien. Der Großteil der Bevölkerung wird die Farbe Gelb tragen – in Thailand die Farbe der Monarchie, zumindest unter König Maha. Denn dieser wurde an einem Montag geboren, an dem grundsätzlich Gelb getragen werden soll.

Bereits Wochen zuvor hatte die Militärregierung gelbe Kleidung befohlen, langsam aber sicher folgen immer mehr Bürger dem Aufruf. Vor allem die Beschäftigten von Regierungsstellen, anderen staatlichen Behörden und Banken machen mit. An Straßenständen gibt es bereits Polohemden für 100 Baht (umgerechnet etwa 2,80 Euro).

In Thailand hat jeder Wochentag eine spezielle Farbe – wäre der heutige Freitag nicht der Tag vor der Krönung, würden traditionsbewusste Thais hellblaue Kleidung tragen, da an jedem Freitag der hinduistischen Gottheit „Phra Suk“ gedacht wird, deren Element das Wasser ist.

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