Tanga statt Schutzmaske: Fluggast wird aus Maschine geworfen

Kondensstreifen und Flugzeug am Himmel
Ein 38-jähriger Maskengegner saß mit roter Unterwäsche im Gesicht im Flugzeug. Er wurde verwiesen.

Weil er sich anstelle einer Schutzmaske einen roten Tanga über das Gesicht zog, ist ein Fluggast in den USA vor dem Start aus der Maschine geworfen worden. Der Maskengegner wollte von Fort Lauderdale im US-Staat Florida in die Hauptstadt Washington fliegen, so Medienberichte. Ein Handyvideo zeigt, wie er mit roter Damenunterwäsche im Gesicht auf seinem Platz sitzt und dann von Mitarbeitern der Fluggesellschaft United Airlines aufgefordert wird, die Maschine zu verlassen.

Der 38-Jährige protestierte mit der ungewöhnlichen Gesichtsbedeckung gegen die Maskenpflicht in Flugzeugen. "Die beste Art, Absurdität aufzuzeigen, ist mit Absurdität", sagte der 38-Jährige dem Sender NBC2. Die Maskenpflicht sei "Unsinn", "dumm" und "Theater" - schließlich wisse das Coronavirus nicht, "dass wir uns in Flughöhe befinden".

Mann verglich sich mit Rosa Parks

Die in Flugzeugen in den USA geltende Maskenpflicht hat allerdings nichts mit der Flughöhe zu tun - sondern damit, dass viele Menschen über Stunden auf engem Raum zusammensitzen.

Der Mann verglich sich auf NBC2 sogar mit der US-Bürgerrechtsikone Rosa Parks. Die Afroamerikanerin hatte 1955 im Südstaat gegen die Rassentrennung protestiert, indem sie sich weigerte, von einem Sitzplatz in einem für weiße Fahrgäste reservierten Bereich eines Busses aufzustehen. Wandel in den USA sei immer von "normalen Menschen" ausgegangen, sagte der Fluggast. "Rosa Parks war nicht berühmt. Sie hat den Gang der Geschichte verändert."

Nachdem der Mann aus der Maschine geworfen wurde, verließen seinen Angaben zufolge mehrere weitere Passagiere das Flugzeug. Auf dem Handyvideo ist ein Mann zu sehen, der dies tut.

United Airlines lobte das Verhalten der Crew. "Der Kunde hielt sich eindeutig nicht an die von den Bundesbehörden verhängte Maskenpflicht", erklärte die Fluggesellschaft. Es sei begrüßenswert, dass die Besatzung das Thema noch vor dem Start angegangen sei und damit mögliche Probleme während des Flugs verhindert habe.

In den USA kommt es immer wieder zu Streit wegen der Maskenpflicht in Flugzeugen. Viele Menschen lehnen die Verpflichtung zum Tagen eines Mund- und Nasenschutzes ab. Das Thema ist in den USA - wie auch das Impfen - politisch aufgeladen. So trug der frühere Präsident Donald Trump nur sehr selten eine Schutzmaske und mokierte sich öffentlich über Maskenträger. Sein Nachfolger Joe Biden appelliert dagegen regelmäßig an die Bevölkerung, den Empfehlungen der Gesundheitsbehörden zum Maskentragen zu folgen.

In den USA war diese Woche die Schwelle von 800.000 Corona-Toten überschritten worden. Das ist die höchste registrierte Zahl weltweit.

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