Staubsauger bis Lampen: Taucher holen Müll aus Canal Grande

Staubsauger bis Lampen: Taucher holen Müll aus Canal Grande
Gut 2,5 Tonnen Müll haben die Tauchereinheiten der Gondolieri schon aus Venedigs Kanälen gefischt. Und die Aktion geht weiter.

Zigtausende Touristen tummeln sich Tag für Tag auf der malerischen Rialto-Brücke, die sich über den Canal Grande in Venedig spannt. Im Dunkeln der Nacht rückten Sonntagabend Tauchereinheiten der Gondolieri aus, um den Müll aus dem Wasser zu holen. Was sie da fanden ist kaum zu glauben: Ein Staubsauger, ein Kronleuchter, ein Radio und sogar ein Müllkarren wurden heraufgetaucht. Die tauchenden Gondolieri hätten einen kleine Kran gebraucht, um den schon vor langer Zeit im Schlamm versunkenen Karren zu bergen.

Aus Liebe zu Venedig

Schon zum sechsten Mal hat ein Trupp Gondolieri die typischen schwarz-weißen Ringelshirts gegen Taucheranzüge getauscht, um die Kanäle zu reinigen. „Wir machen das, weil wir unsere Stadt lieben und uns nützlich machen wollen“, sagten der Initiator und Leiter des Projektes, Stefano Vio und Alessandro Zuffi. „Mit diesen Aktionen wollen wir dazu betrage, die Venezianer zu sensibilisieren.“

2,5 Tonnen Müll

Die Saubermach-Aktion wird von der Bürgermeister von Venedig, Luigi Brugnaro, unterstützt. „Wir haben diese Initiative abends durchgeführt, um den Verkehr auf den Canal Grande so wenig wie möglich zu behindern“, erklärte  die Präsidentin des Gemeinderats, Ermelinda Damiano. Insgesamt hatten die Gondolieri bereits vor der Sonntag-Nachtaktion 2,5 Tonnen Müll aus den Kanälen der Lagunenstadt gefischt. Der Großputz der Kanäle werde auch in den nächsten Wochen fortgesetzt.

Staubsauger bis Lampen: Taucher holen Müll aus Canal Grande

 

Venedig als eine der meistbesuchten Städte Europas leidet seit langem auch unter den Folgen des Massentourismus. Ab 1. Juli 2020 an sollen Tagestouristen mindesten drei Euro Eintritt bezahlen.

Illegaler Mülltransport

Die italienische Regierung hatte im April ein Gesetz verabschiedet, das den Fischern erlaubt, in ihren Netzen hängen gebliebenes Plastik an Land zu bringen. Davor mussten sie den Mist wieder ins Wasser werfen, weil man sie sonst wegen illegalen Mülltransports anzeigen konnte und sie für die Entsorgungskosten aufkommen hätten müssen. Fischer, die freiwillig Plastik aus dem Meer holen, erhalten nun ein Umweltsiegel. Der Müll soll kostenlos an Sammelstellen im Hafen entsorgt werden.

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