Bericht: Deutsche Rechtsradikale wollen Kolonie in Kanada aufbauen

Nova Scotia flags are lowered on the New Brunswick/Nova Scotia border a day after a mass shooting by Gabriel Wortman, in Fort Lawrence
Darunter die Ex-ARD-Moderatorin Eva Herman. Auf einer Insel in der Provinz Nova Scotia sollen Seminare zu Verschwörungstheorien stattfinden.

Deutsche Rechtsradikale und Verschwörungsideologen wollen laut einem Medienbericht eine Kolonie von Gleichgesinnten in Kanada aufbauen. Hunderte Deutsche hätten sich auf der Insel Cape Breton in der östlichen Provinz Nova Scotia angesiedelt, berichtete das Nachrichtenmagazin Der Spiegel am Donnerstag. Es berief sich auf Kaufverträge, Wertgutachten, Gerichtsakten sowie Protokolle von Betroffenen.

Aus den Unterlagen geht laut "Spiegel" hervor, dass viele Grundstücke zu überhöhten Preisen verkauft wurden. Der Erwerb von Grund und Boden auf Cape Breton werde von dem Verschwörungstheoretiker Andreas Popp, der ehemaligen Tagesschau-Sprecherin Eva Herman und dem Grundstücksverkäufer Frank Eckhardt gefördert.

Popp veranstalte auf der Insel Seminare, in denen er gemeinsam mit Herman den Zusammenbruch der europäischen Wirtschafts- und Sozialsysteme prophezeie und eine Investition der Ersparnisse im angeblich krisensicheren Kanada nahelege, schrieb das Magazin weiter.

Zudem würden potenzielle Grundstückskäufer aus Deutschland mit rechtsradikaler Propaganda indoktriniert. Eckhardt verschicke entsprechende Texte. Das Bundeskriminalamt sei bereits Ende letzten Jahres von Interpol Ottawa über Eckardts Aktivitäten informiert worden.

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