Spezies gerettet: Potente Riesenschildkröte Diego geht in Pension

Spezies gerettet: Potente Riesenschildkröte Diego geht in Pension
Diego hat seine Unterart vorm Aussterben gerettet. Jetzt darf die 100 Jahre alte Schildkröte in seine Heimat zurückkehren.

Für Diego geht ein harter Job zu Ende: 87 Jahre lang hat er sich unermüdlich gepaart. Jetzt darf er sich guten Gewissens im Feuchten treiben lassen.

Er hat immerhin Hunderte Nachkommen gezeugt und damit seine Unterart vor dem Aussterben gerettet. Nun setzt sich die Riesenschildkröte zur Ruhe und kehrt auf seine Heimatinsel im Galapagos-Archipel zurück. Die über 100 Jahre alte Schildkröte sei am Montag auf der Insel Espanola ausgewildert worden, teilte der Direktor des Nationalparks, Danny Rueda, mit.

"Diego kehrt heim, nachdem er sich über Jahrzehnte in der Gefangenschaft fortgepflanzt und seinesgleichen so vor dem Aussterben bewahrt hat", twitterte Ecuadors Umweltminister Paulo Proano. "Seine Insel empfängt ihn mit offenen Armen."

Spezies gerettet: Potente Riesenschildkröte Diego geht in Pension

Diego hat sein Werk vollbracht

800 Nackommen gezeugt

Wonnebrocken Diego ist rund 80 Kilogramm schwer, 90 Zentimeter lang und 1,5 Meter groß. Er lebte lange im Zoo von San Diego im US-Bundesstaat Kalifornien und dann in der Zucht- und Forschungsstation der Charles-Darwin-Stiftung auf der Galapagos-Insel Santa Cruz.

Dort paarte er sich immer wieder mit Weibchen seiner Unterart Chelonoidis nigra hoodensis. Die Nachkommen wurden ausgewildert. Er zeugte schätzungsweise 800 Nachkommen - rund 40 Prozent aller Espanola-Riesenschildkröten stammen demnach von Diego ab.

2.000 Exemplare

Ursprünglich gab es auf den Galapagos-Inseln 14 Unterarten von Galapagos-Riesenschildkröten (Chelonoidis nigra). Zwei sind bereits ausgestorben - zuletzt verschwand mit dem Tod der berühmten Pinta-Riesenschildkröte Lonesome George die Unterart Chelonoidis nigra abingdonii.

Dieses Schicksal bleibt den Espanola-Riesenschildkröten nun vorerst erspart. Von 15 Exemplaren Mitte der 1960er-Jahre ist die Population mittlerweile auf rund 2.000 angewachsen - auch dank der tatkräftigen Hilfe von Diego.

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