Unwetter trifft Serbien: Sandsturm wütet in der Hauptstadt

Zusammenfassung
- Schwere Stürme in Serbien treffen Belgrad, Subotica und Novi Sad, verursachen Stromausfälle und entwurzelte Bäume.
- Staubstürme in Belgrad erschweren die Sicht, mit Windgeschwindigkeiten bis zu 86 km/h und drastischem Temperaturabfall.
- 620 Brände in Serbien durch Kombination aus Hitze, Wind und Trockenheit, Experten fordern bessere Vorbereitung auf extreme Wetterbedingungen.
Die serbische Hauptstadt erlebte zu Beginn der Woche ein ungewöhnliches Wetterphänomen – heftige Staubstürme fegten über die Straßen Belgrads. Der Wind wirbelte Staub vom Festland auf und erschwerte dadurch die Sicht. Serbische Medien berichteten von dramatischen Szenen, verdunkeltem Himmel und panischen Bürgern.
Die plötzliche Entstehung des Sturms erklärt Ana Vuković Vimić von der Fakultät für Landwirtschaft in Belgrad damit, dass der Wind mit einer starken Front in Bodennähe die "richtige Stelle" trifft. Staubstürme würden dort auftreten, wo das Land trocken und erodiert ist – diese Bedingungen seien in Belgrad und Umgebung gegeben, so die Expertin gegenüber Blic.
Doch nicht nur die Trockenheit begünstige solche Wetterphänomene, auch die weit verbreiteten Bauarbeiten würden einen idealen Nährboden für Staubaufwirbelungen schaffen. Zu den Staubstürmen kamen noch Windböen hinzu – die stärksten Böen wehten in Serbien mit einer Geschwindigkeit zwischen 60 und 86 km/h.
Warnstufe Rot
Wie serbische Medien berichten, tobte das Unwetter auch in Novi Sad, wo einige Stadtteile ohne Stromversorgung sind. Der Wind hat Müllcontainer auf die Straßen gefegt und etliche Bäume ausgerissen.
Eine etwa halbe Stunde anhaltende Sturmböe zwang Autofahrer, anzuhalten, da aufgrund des Regens die Sicht stark eingeschränkt war, wie Euronews berichtet. Aufgrund des Unwetters gilt im gesamten Land die Warnstufe Rot.
Gefahren von Staubstürmen
Staubstürme bergen eine potenzielle Gefahr, da sie die Sicht beeinträchtigen, was im Straßenverkehr gefährlich sein kann. Die Staubpartikel können außerdem zu gesundheitlichen Problemen führen, insbesondere bei Menschen mit Atemwegserkrankungen oder chronischen Krankheiten.
Die heftigen Winde sorgten auch für einen Temperaturabfall: In Novi Sad sanken die Temperaturen innerhalb kurzer Zeit von 37 auf 24 Grad, in Smederevska Palanka von 40 auf 30 Grad, berichtet Blic.
620 Brände
Die Kombination aus Hitze, Wind und Trockenheit ließ zahlreiche Brände im Land entstehen. In einer Aussendung des Innenministeriums wurden am Montag, dem 7. Juli, im Zeitraum von 7 bis 19 Uhr auf dem gesamten Gebiet Serbiens 620 Brände registriert, berichtet Vreme. Die meisten Brände wüteten im Verwaltungsbezirk Šumadija, wo 148 Brände gemeldet wurden – diese konnten alle gelöscht werden.
Experten warnen, dass das Land nicht ausreichend auf extremes Wetter vorbereitet sei, weshalb nachhaltige Maßnahmen ergriffen werden müssen.
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