Unwetter erreichen Steiermark und ziehen Richtung Wien

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Die lang anhaltende Hitzewelle in Österreich geht zu Ende: Ab Sonntagnachmittag zieht eine markante Kaltfront über das Land und sorgt zunächst für kräftige Gewitter, besonders im Osten und Südosten.
Zunächst war aber die Steiermark im Fokus. Dort gingen am Sonntagnachmittag die ersten Unwetter nieder.
Unwetter erreichen Steiermark
Sonntagnachmittag erreichten die Unwetter von Südwesten kommend die Steiermark. Besonders betroffen waren am Nachmittag Gebiete südlich von Graz sowie die Koralm im Bereich von Deutschlandsberg, wo sich laut Wetterdiensten neue kräftige Gewitterzellen gebildet haben.
Bereits im Vorfeld hatte der Landespressedienst vor möglichen Gefahren gewarnt: Es könne örtlich zu Sturmböen, Hagel, Starkregen und umstürzenden Bäumen kommen. Die Bevölkerung wurde aufgerufen, geplante Freizeitaktivitäten an die Wetterlage anzupassen und etwa Wanderungen frühzeitig zu beenden.
Laut dem Unwetterdienst Skywarn waren am Nachmittag mehrere Gewitterzellen über Österreich unterwegs. Als Hotspots wurden unter anderem das Gebiet zwischen Bad Ischl und Windischgarsten, das Mürztal, das Gailtal sowie bald auch die Südsteiermark und das Grazer Becken genannt.
In Graz ging bereits ein erster Regenschauer nieder, dieser war jedoch nur von kurzer Dauer. Um 17.05 Uhr gab Skywarn ein Update: „In der Steiermark haben sich südlich von Graz und über der Koralm neue heftige Gewitter gebildet, die nordostwärts ziehen.“
Auch die Gewitterzelle im Mürztal bleibe weiterhin stark ausgeprägt. Örtlich sind Hagel mit einem Durchmesser bis zu vier Zentimeter, Starkregen und Sturmböen zu erwarten. Mittlerweile haben weitere kräftige Regenschauer erneut die Grazer Innenstadt erreicht.
Tirol war als erstes Bundesland betroffen
Erste Vorboten trafen bereits am Samstagabend Fulpmes im Stubaital (Bezirk Innsbruck-Land): Dort hat der nach einem Unwetter Hochwasser führende Margaretenbach die Wildebenbrücke und eine zweite Fußgängerbrücke mitgerissen.
Der Margaretenbach drohte nach Starkregen und Hagel überzugehen, berichtete die Polizei. Menschen kamen nicht zu Schaden. Das Ereignis weckt jedoch Erinnerungen an ein ähnliches Unglück vor drei Jahren, bei dem der Pfarrer ums Leben kam. Dieses Mal wurde zum Glück niemand verletzt.
Wetterwarnung "Orange"
Für die Zeit bis Montagfrüh warnte das Land Tirol mit einer Wetterwarnung "Orange" vor weiteren Unwettern zwischen den südlichen Stubaier Alpen und dem hinteren Zillertal.
Laut Ubimet besteht dort erhöhte Unwettergefahr – unter anderem durch Starkregen, Hagel und Sturmböen.
„Örtlich besteht erhöhte Unwettergefahr durch große Regenmengen, Hagel und Sturmböen“, so Meteorologe Michele Salmi von der Österreichischen Unwetterzentrale. Zuvor klettern die Temperaturen noch einmal auf bis zu 30 Grad. Im Bergland und später auch in den östlichen Landesteilen ist mit heftigen Gewittern zu rechnen.
Die Vorschau auf Montag
Laut aktuellen Prognosen beginnen sich ab Sonntagmittag über Tirol erste Gewitterzellen zu bilden, die sich rasch nach Nordosten ausbreiten. Bis zum Abend können weite Teile des Landes betroffen sein.
Ein Hauptgefahrengebiet erstreckt sich laut Meteorologen von Salzburg über Oberösterreich bis nach Niederösterreich. Hier liegt die größte Gefahr in Sturmböen.
Ein zweiter Schwerpunkt könnte sich ab dem Nachmittag in der Südweststeiermark und im Südosten entwickeln – bis zum Alpenostrand und möglicherweise bis ins östliche Flachland.
Es kann lokal zu Sturmböen, Hagel mit Korngrößen bis zu fünf Zentimeter sowie Starkregen kommen. In besonders betroffenen Gebieten ist auch größerer Hagel nicht ausgeschlossen. Gleichzeitig bleiben viele Regionen – selbst im Warngebiet – gewitterfrei.
Auch am Abend und in der Nacht auf Montag können weitere Schauer- und Gewitterlinien auftreten.
Das Wetter ab Montag
Zu Wochenbeginn bringt das Tief „Friedemann“ dann einen spürbaren Temperatursturz: Am Montag und Dienstag liegen die Höchstwerte nur noch zwischen 15 und 26 Grad – deutlich kühler als in den Tagen zuvor. Dazu bleibt es unbeständig und zeitweise nass, vor allem im Süden sind teils kräftige Regenschauer und Gewitter möglich.
Zur Wochenmitte hin beruhigt sich das Wetter langsam. Im Westen wird es ab Mittwoch zunehmend freundlich und wärmer, im Osten bleibt es zunächst noch leicht wechselhaft. Doch ab dem Wochenende ist in ganz Österreich wieder mit stabilerem Sommerwetter zu rechnen – mit Temperaturen um 30 Grad.
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