Schweden: Vergewaltigt, ausgeraubt und lebendig begraben

FILE PHOTO: Police are seen outside Villa Elfik Strand at Lidingo
Zwei Buben wurden auf einem Friedhof in Solna von zwei jungen Männern zehn Stunden gefoltert. Der Fall sorgt für große Empörung.

Ein Fall sorgt in Schweden für große Erschütterung und Aufregung. Zwei Buben wurden in der Stadt Solna von zwei Männern stundenlang gefoltert, vergewaltigt und danach auf einem Friedhof lebendig begraben. Nur durch Zufall konnten sie gerettet werden.

Die Polizei war Sonntagfrüh auf den Friedhof in Solna gerufen worden. Die beiden Buben im Teenageralter waren verschüttet in einer Grube, die sie offenbar selbst ausheben mussten. Ein Passant war auf sie aufmerksam geworden.

Was die beiden Kinder in den Stunden davor durchmachen mussten, schockiert das ganze Land. Zwei junge Männer im Alter von 18 und 21 Jahren sollen die beiden Jugendlichen abends in der Innenstadt begegnet sein, wo sie ihnen Drogen verkaufen wollten. Obwohl die Buben angeblich abgelehnt haben, ließen die beiden laut Medien polizeibekannten Männer nicht von ihnen ab.

Zehn Stunden Martyrium

Sie sollen sie gezwungen haben, mit ihnen auf den nahen Friedhof zu gehen. Was dort passierte, ist noch Gegenstand von Ermittlungen. Die Buben sind durch einen scharfen Gegenstand und missbräuchliche Gewalt mehrfach verletzt, außerdem wohl schwer traumatisiert. Die Verbrechenszeit wurde von 23.00 Uhr am Samstagabend bis 08.39 Uhr Sonntagfrüh angegeben. 

Die beiden Männer wurden in unmittelbarer Nähe zum Tatort festgenommen. Sie müssen sich wegen Entführung, schweren Raubüberfalls, schwerer Körperverletzung und Vergewaltigung verantworten. Sie befinden sich seit Dienstag in Untersuchungshaft, bestreiten aber das Verbrechen.

Das Motiv für die Tat ist ebenfalls nicht bekannt. Die Polizei geht davon aus, dass die zwei Buben zufällig ausgewählt wurden.

Die Täter sollen nicht gebürtige Schweden sein (über die Herkunft gibt es unterschiedliche Meldungen) – und polizeibekannt. Beide sind vorbestraft, beide waren schon in Haft. Was für große Aufregung sorgt, ist, dass einer der beiden eigentlich zur Tatzeit wegen Brandstiftung im Gefängnis hätte sitzen müsste. Er hatte im Dezember mit einem Molotow-Cocktail ein Autohaus in Brand gesetzt, der Schaden wird auf 100.000 Euro geschätzt. Er wurde zu eineinhalb Jahren Haft verurteilt. Angeblich soll er deshalb nicht in Haft sein, weil das schwedische System Strafrabatte für Personen unter 21 vorsieht – was jetzt für heftige Debatten sorgt.

 

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