Schüsse bei Moschee in Schweden: Ein Toter und ein Verletzte

Zusammenfassung
- Zwei Menschen wurden bei Schüssen nahe einer Moschee in Örebro, Schweden, verletzt.
- Die Polizei leitete Ermittlungen wegen versuchten Mordes ein und rief die Öffentlichkeit auf, den Bereich zu meiden.
- Der Vorfall ereignete sich während des Freitagsgebets; zum Zustand der Verletzten gibt es keine Angaben.
Schüssen nahe einer Moschee in der schwedischen Stadt Örebro haben einen Toten und einen Verletzten gefordert. Ein etwa 25 Jahre alter Mann sei seinen Verletzungen erlegen, so die Polizei am Freitag. Sie vermutet eine Tat im kriminellen Milieu, die nicht gegen die Moschee gerichtet war. Die Schüsse fielen, als Gläubige nach dem Freitagsgebet die Moschee im rund 200 Kilometer westlich der Hauptstadt Stockholm gelegenen Örebro verließen. Unter den Menschen brach Panik aus.
Ein Augenzeuge sagte dem schwedischen Sender SVT, er habe nur wenige Meter von dem Ort entfernt gestanden, wo einer der Männer niedergeschossen wurde. "Er war dabei, die Moschee zu verlassen. Dann ist ein anderer Mann gekommen und hat vier, fünf Schüsse abgegeben." Zwei Verletzte wurden ins Krankenhaus gebracht, einer starb schließlich. Über den Zustand des zweiten Verletzten wurde zunächst nichts bekannt.
Polizei ortet Verbindungen zum "kriminellen Netzwerk-Milieu"
Die Polizei erklärte, sie gehe von einer Tat mit Verbindungen zum "kriminellen Netzwerk-Milieu" aus. Ein Polizeisprecher sagte der Zeitung "Aftonbladet", es habe sich vermutlich um einen "isolierten Vorfall" gehandelt, der nicht gegen die Moschee gerichtet gewesen sei.
Schweden war lange Zeit für niedrige Kriminalitätsraten bekannt. Seit Jahren aber leidet das skandinavische Land unter der Gewalt der organisierten Kriminalität. Kriminelle Banden sind unter anderem im Drogen- und im Waffenhandel aktiv sind, immer wieder gibt es Schusswaffen- und sogar Bombenangriffe.
Nach Angaben der Statistik-Website "Statista" hatte Schweden im Jahr 2022 die dritthöchste Mordrate mit Schusswaffen in Europa, hinter Montenegro und Albanien. Der Polizei zufolge sitzen die Bandenchefs zunehmend im Ausland und steuern von dort aus die kriminellen Aktivitäten.
Vor einem halben Jahr Schusswaffenangriff mit insgesamt elf Toten in Örebro
Die Stadt Örebro hatte vor einem halben Jahr traurige Berühmtheit erlangt: Im Februar ereignete sich dort der schlimmste Schusswaffenangriff der schwedischen Geschichte. Damals drang ein 35-Jähriger in ein Bildungszentrum für Erwachsene ein und erschoss dort zehn Menschen. Im Anschluss richtete er die Waffe gegen sich selbst.
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