Schüler sollten Alkohol trinken - Experiment sorgt für Empörung

Schüler sollten Alkohol trinken - Experiment sorgt für Empörung
"Lieber schlau statt blau" - so das Motto eines Schulprojekts in Brandenburg. Eltern entsetzt, Krankenkasse: "Keine Versuchskaninchen".

Sinnvolle Idee oder schlicht unverantwortlich? "Lieber schlau statt blau“ – unter diesem Motto lädt ein Projekt an einer Schule in Templin (Brandenburg) Schüler zum Alkohol-Konsum ein. Das Vorhaben soll der Sucht-Vorbeugung dienen, so die Argumenation. Doch viele Eltern sind entsetzt.

"Geht's noch? Erst sollen wir unsere Kinder über die Schäden, die Alkohol und Drogen verursachen, aufklären. Und jetzt wird ihnen schon in der Schule der Alkohol von den Lehrern angeboten.", zitiert der Nordkurier eine Mutter, die eine "Trink-Einverständniserklärung" ihres Sohnes unterschreiben sollte. Sie sollte ankreuzen, ob ihr Sohn unter Aufsicht Hochprozentiges trinken darf. Sie weigerte sich.

Auch die Krankenkasse DAK lehnt das Vorhaben ab: "Kinder sind keine Versuchskaninchen", zitiert Bild den DAK-Sprecher Rüdiger Scharf.

Das Projekt ist nicht neu. Bei "Lieber schlau statt blau", das die Regierung Brandenburgs laut Focus seit Jahren mit Steuergeldern fördert, können Schüler der 9. Klasse der Oberschule an einem Experiment teilnehmen. Selbst Schüler, die noch nie Alkohol getrunken haben, sollen über Alkoholkonsum aufgeklärt werden, heißt es weiter.

In dem Brief der Schule wird empfohlen, unter 16-Jährigen zwei Trinkeinheiten (TE) zu gestatten. Eine TE entspricht jeweils einem Glas Bier beziehungsweise einer 0,33 Liter-Flasche oder einem Glas Wein/Sekt á 0,125 Liter.

In Brandenburg ist es Teenagern erlaubt, ab 14 Jahren Bier oder Wein zu trinken. In Österreich ist dies bekanntlich erst im Alter von 16 Jahren erlaubt.

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