"Unausstehlicher" Gestank: Rinder-Schiff verpestet Kapstadt
Mit einem strengen Geruch in der Nase wachten die Einwohner Kapstadts gestern auf. Die Innenstadt der zweitgrößten Stadt Südafrikas roch nach Gülle. "Das hat mir den Tag versaut", sagt eine Einwohnerin Kapstadts gegenüber dem britischen BBC. "Jedes Mal, wenn sich der Aufzug öffnete, strömte der Geruch in das Büro und blieb mir wie ein schlechter Nachgeschmack im Hals stecken." Der Gestank von Exkrementen und Ammoniak waberte bis in das Geschäftsviertel der Provinzhauptstadt und überzog den Westen der Stadt.
Zuerst wurde ein Leck im Abwassersystem vermutet. Doch dann offenbarte sich: Das kuwaitische Frachtschiff "Al-Kuwait" mit 19.000 Rindern an Bord war für den Geruch verantwortlich, bestätigte der Bürgermeistermitarbeiter für Wasser und sanitäre Einrichtungen Zahid Badroodien auf der Plattform X (früher Twitter):
Tierschützer schlagen Alarm
Doch nicht nur der Gestank sorgte für Aufregung: Die Tierschutzgruppe Society for the Prevention of Cruelty to Animals (SPCA) durften mit einem Gerichtsbescheid das Schiff betreten und sprachen von "furchtbaren Bedingungen" für die Tiere. "Unzureichende Hygiene und mangelnde tierärztlicher Versorgung sind offensichtlich. Wir werden nicht zögern, strafrechtliche Schritte einzuleiten, wenn dies notwendig wird", schreiben die Tierschützer in einer Stellungnahme auf der sozialen Plattform Facebook.
Auch die Stadtregierung der liberalen Partei Democratic Alliance verurteilte die Haltebedingungen. Die Stadtregierung forderte auch die Hafenbehörde auf zu untersuchen, ob tierische Abfälle ins Meer geleitet worden waren.
Die "Al-Kuwait" verließ nun verfrüht den Hafen Kapstadts. Das Schiff hätte ursprünglich bis Mittwoch Tierfutter an Bord laden sollen. Ziel der 19.000 Rinder, die Anfang Februar von Brasilien aus aufbrachen, ist der Irak.
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