Razzia gegen "Goldmafia" in Norddeutschland

(Symbolbild)
Vier Verdächtige festgenommen. Mehr als 27 Millionen Euro Steuerschaden.

400.000 Euro Bargeld, hochwertige Luxusuhren und große Mengen Edelmetall wie Gold, Silber und Palladium haben Hamburger Ermittler bei einem Schlag gegen die Goldmafia beschlagnahmt. Vier mutmaßliche Steuerhinterzieher wurden in Rostock und Berlin verhaftet, wie die Hamburger Finanzbehörde am Freitag mitteilte. Sie sollen einen Steuerschaden von mehr als 27 Millionen Euro verursacht haben.

Die Festgenommenen - ein 53-jähriger Deutscher, ein 47-jähriger Ungar sowie ein 38-jähriger und ein 42-jähriger Türke - sollen demnach jahrelang Gold, Silber, Platin und Palladium aus nebulösen Quellen nach Berlin gebracht und in einer Scheideanstalt chemisch aufbereitet beziehungsweise verändert haben, um die Herkunft der Edelmetalle zu verschleiern. Anschließend wurden die Edelmetalle über weitere Zwischenhändler an seriöse Scheideanstalten in Süddeutschland veräußert.

Den Finanzbehörden sollen die mutmaßlichen Kriminellen dann vorgeschwindelt haben, dass die gehandelten Edelmetalle von einem Hamburger Unternehmen bei einer Firma in der Slowakei erworben und an die Scheideanstalt in Berlin veräußert wurden. Bei der Hamburger Firma handelt es sich den Ermittlern zufolge aber lediglich um eine Scheinfirma.

Die Festgenommenen werden demnach teilweise dem Hells-Angels-Milieu zugerechnet. Zwei der teils erheblich vorbestraften Verdächtigen kennen sich aus der Fremdenlegion. Der 53-jährige Deutsche verbüßt derzeit als Freigänger eine mehrjährige Haftstrafe wegen Steuerhinterziehung.

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