Raumfahrt: Japanische Firma testet erfolgreich eigene Rakete
In Japan hat erstmals eine privat entwickelte Rakete das Weltall erreicht. Die unbenannte, nur zehn Meter lange Rakete mit einem Durchmesser von 50 Zentimetern hob am Samstag erfolgreich von einer Testanlage auf der nördlichen Hauptinsel Hokkaido ab, wie die Start-up-Firma Interstellar Technologies laut der Nachrichtenagentur Kyodo bekannt gab.
Die eine Tonne schwere Rakete mit der Modellbezeichnung MOMO-3 habe eine Höhe von rund 110 Kilometern erreicht und sei nach zehn Minuten Flugzeit in den Pazifik gestürzt. Es sei das erste Mal, dass in Japan eine von einer Privatfirma entwickelte Rakete das All erreicht habe, teilte das Unternehmen laut Kyodo mit.
Der Start musste wegen eines technischen Problems mit dem Treibstoffsystem einmal verschoben werden. Zwei vorherige Startversuche der Firma in den Jahren 2017 und 2018 waren gescheitert. Beim ersten Fehlversuch hatte der Betreiber nach dem Start den Kontakt zur Rakete verloren. Beim zweiten Anlauf flog die Rakete MOMO-2 nur rund 20 Meter hoch, bevor sie wegen eines Problems mit dem Höhenkontrollsystem abstürzte und in Flammen aufging. Die 2013 gegründete Firma hat sich zum Ziel gesetzt, kostengünstige kommerzielle Raketen für den Transport von Satelliten zu entwickeln.
Diesmal alles nach Plan: SpaceX-Rakete zur ISS gestartet
Nach zwei verschobenen Starts ist unterdessen eine Versorgungskapsel des privaten Weltraumunternehmens SpaceX auf dem Weg zur Internationalen Raumstation. Alles sei diesmal nach Plan verlaufen und die "Dragon"-Raumkapsel sei auf Kurs, teilten das Unternehmen und die US-Weltraumbehörde NASA am Samstag mit. Sie soll planmäßig am Montag an der ISS andocken.
Die Kapsel soll Vorräte und Ausrüstung zur ISS-Crew rund 400 Kilometer über der Erde bringen. Der Zeitplan für den Versorgungsflug zur ISS war mehrmals durcheinandergeraten. Zuletzt wurde der Start kurzfristig verschoben, weil es auf der ISS ein Problem mit der Energieversorgung gab. Auch ein zweiter Versuch scheiterte wegen technischer Probleme auf der Startplattform am Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida.
Die Kapsel bringt unter anderem ein Experiment der Universität Stuttgart und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) zur Station, mit dem die Versorgung der Raumfahrer verbessert werden soll. Dabei sollen Algen verbrauchte Luft durch Photosynthese in Sauerstoff umwandeln. Damit sollen Raumfahrer auch bei lang dauernden Missionen etwa auf dem Mond oder Mars möglichst unabhängig von Nachschublieferungen werden, wie das DLR mitteilte.
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