Netzpython neben Altkleidercontainer gefunden – besteht Gefahr?

Gelbe Python auf einem Stein.
Ein auffällig gelb gefärbte Schlange wurde neben einem Altkleidercontainer entdeckt. Die Polizei warnt vor der unsachgemäßen Haltung.

Im deutschen Bundesland Nordrhein-Westfalen (Welver) hat ein Passant am Sonntag eine skurrile Entdeckung gemacht: Direkt neben einem Altkleidercontainer lag ein aufgerissener Müllsack inklusive gelb gemusterter Riesenschlange.

Python entdeckt: Polizei ermittelt

Der Mann alarmierte laut Spiegel die Polizei, welche vor Ort die Schlange als Netzpython von rund drei Metern Länge und etwa 35 Kilogramm Gewicht identifizierte. Das Veterinäramt ließ die Schlange in ein Tierheim bringen. Fachleute stellten jedoch rasch fest, dass es bereits tot war. Noch ist ungeklärt, ob der Python bereits tot abgelegt wurde oder durch die niedrigen Temperaturen starb. 

Die Polizei ermittelt wegen eines möglichen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz und sucht nach Zeugen, die Hinweise zum Halter liefern können.

Netzpython wegen anspruchsvoller Haltung ausgesetzt?

Beim aufgefundenen Tier handelte es sich um einen Netzpython (Malayopython reticulatus). Diese Art stammt ursprünglich aus Süd- und Südostasien und zählt zu den längsten Schlangen weltweit. Netzpythons benötigen konstant hohe Temperaturen und eine kontrollierte Luftfeuchtigkeit. Ihre Haltung gilt als anspruchsvoll und unterliegt in Mitteleuropa streng geregelten Vorgaben.

Gefährlichkeit für Menschen

Im Fall von Welver bestand für die Bevölkerung keine unmittelbare Gefahr, da das Tier bereits tot war. Laut Reptilien-Auffangstation München ist die Schlange für den Menschen weitgehend ungefährlich.

  • Netzpythons sind nicht giftig.
  • Sie töten Beute durch Würgen und nicht durch Giftabgabe.
  • Nur sehr große Exemplare können Menschen gefährlich werden, da sie über erhebliche Kraft verfügen.
  • Vorfälle in Europa sind äußerst selten und betreffen üblicherweise nur Tiere in Privathaltung.

Vergleichbare Fälle in Österreich

Auch in Österreich werden immer wieder exotische Schlangen außerhalb gesicherter Haltung entdeckt. Laut einem Bericht von LT1 aus Oberösterreich wurde am 23. August 2024 eine rund 1,20 m lange ungiftige Würgeschlange, eine Königspython, in Leonding entdeckt, als ein Paar nach Hause kam und das Tier am Türgriff fand. 

Rechtliche Konsequenzen

Die Haltung exotischer Tiere ist gesetzlich streng geregelt. Wer ein Tier aussetzt, nicht artgerecht hält oder ihm Leid zufügt, muss mit empfindlichen Strafen rechnen. In Deutschland und Österreich reichen diese von hohen Geldbußen bis zu mehrjährigen Freiheitsstrafen bei schweren Verstößen.

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