Polnischer Priester verteidigt seine Aussagen über Homosexuelle
Der polnische Theologe Dariusz Oko hat seine abwertenden Äußerungen über Homosexuelle in einer deutschsprachigen Zeitschrift verteidigt. „Ich spreche nicht über alle Homosexuelle, das ist der springende Punkt. Ich spreche allein über homosexuelle Priester, die schwere Verbrechen begehen“, sagte Oko am Freitag vor Beginn eines Prozesses gegen ihn wegen Volksverhetzung vor dem Amtsgericht Köln.
„Meine Gegner suggerieren, dass ich alle angreife. Das ist ungefähr so, wie wenn ein Journalist über die Mafia in Sizilien schreiben würde, und dann klagt ihn ein Gericht an, dass er alle Sizilianer beleidigt hat. Das ist völlig absurd.“
„Krebsmetastasen“
Das Amtsgericht Köln hatte gegen Oko einen Strafbefehl über 4.800 Euro verhängt. Weil Oko Einspruch einlegte, kam es nun zum Prozess (Aktenzeichen 535 Cs 127/21). Zu Beginn der Verhandlung warf die Staatsanwaltschaft Oko vor, Homosexuelle als „Krebsmetastasen“, „Parasiten“, „verdorben und degeneriert“ bezeichnet zu haben. Ebenfalls angeklagt ist der verantwortliche Redakteur der in Köln ansässigen Zeitschrift „Theologisches“, in der der Artikel erschienen war.
Anzeige des ehemaligen Sekretärs von Kurt Krenn
Ins Rollen gekommen war das Verfahren durch eine Anzeige des Münchner Priesters Wolfgang Rothe. Für Hass und Hetze dieser Art dürfe in der katholischen Kirche kein Platz sein, sagte dieser. Rothe, früherer Sekretär des ehemaligen St. Pöltner Bischofs Kurt Krenn, war 2003-2004 Subregens im St. Pöltner Priesterseminar gewesen.
Nach der Veröffentlichung von Fotos 2004, die unter anderem auch ihn selbst bei homoerotischen Handlungen mit Seminaristen zeigten, sowie der Beschlagnahme von kinderpornografischem Material im Priesterseminar dankte Rothe ab und ging zurück nach Deutschland. In den vergangenen Jahren trat er vor allem für LGBTQ-Anliegen wie die Segnung homosexueller Paare in der Kirche auf.
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