Paviane in Zoo brutal getötet: Tiere wurden an Löwen und Wölfe verfüttert

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Den Tieren wurden der Kopf sowie Hände und Füße abgetrennt. Die Staatsanwaltschaft prüft eine dreistellige Anzahl an Anzeigen.

Die vom Nürnberger Tiergarten getöteten Paviane sind an Raubtiere des Zoos verfüttert worden. Dass den Tieren davor der Kopf sowie Hände und Füße abgetrennt wurden, stieß bei Besuchern teilweise auf Kritik. Der stellvertretende Leiter des Tiergartens in Bayern, Jörg Beckmann, teilte der Deutschen Presse-Agentur mit, dass Schädel und Gehirne für wissenschaftliche Zwecke genutzt werden sollen. Hände und Füße habe man aus Respekt gegenüber Besucherinnen und Besuchern entfernt.

Sechs der zwölf aus Platzgründen getöteten Paviane seien an Löwen, Tiger, Mähnenwölfe und Buntmarder verfüttert worden. Von vier Tieren werden die Skelette für ein Museum präpariert, zwei Affen waren bereits bei der Narkose vor der geplanten Tötung gestorben. Sie wurden zur Klärung der Todesursache an die Pathologie übergeben und sollen nicht verfüttert werden.

Beckmann betonte, der Tiergarten habe im Vorfeld kommuniziert, dass man die Paviane nach der Tötung verfüttern wollte. Als Gründe führte er unter anderem an, dass Tierkörper mit Fell und Knochen für die Zahngesundheit von Beutegreifern besser seien als alle anderen Futtermittel. "Dadurch muss unseren Tieren, im Gegensatz zu vielen Haustieren, nicht unter Vollnarkose Zahnstein entfernt werden." Die Ganzkörperfütterung stelle zudem eine natürliche Beschäftigung für die Raubtiere dar, sie müssten sich ihr Futter erarbeiten.

Tiere aus Platzgründen getötet

Der Tiergarten hatte in der Vorwoche zwölf Paviane aus Platzgründen getötet. Demnach war das Gehege seit langem überfüllt und eine tierschutzkonforme Haltung nicht mehr möglich. Eine Abgabe der überzähligen Tiere sei nicht möglich gewesen. Tierschutzaktivisten kritisierten den Tiergarten scharf. Bei der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth ging eine dreistellige Anzahl an Anzeigen wegen der mutmaßlich illegalen Tötung der Tiere ein. Die Behörde prüft den Sachverhalt laut einer Sprecherin.

Die Gruppe "Animal Rebellion" hat am Montag begonnen, ein Protestcamp in der Nähe des Tiergartens aufzubauen. Die Gruppe will erreichen, dass keine weiteren Affen getötet werden. Zudem soll die Zucht eingestellt werden. Der Tiergarten teilte dazu mit: "Jeder Protest, der friedlich bleibt, ist für uns in Ordnung." Die Einstellung der Zucht stehe dagegen im Widerspruch zum gesetzlichen Auftrag, Arten zu erhalten.

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