Neu geöffnete Pyramiden sollen den Tourismus ankurbeln

Die Pyramide in Dahschur
Die Knickpyramide von König Sneferu und eine weitere Pyramide werden das erste Mal seit 1965 für Besucher geöffnet.

Archäologie. Seit dem arabischen Frühling 2011 geht der Tourismus in Ägypten zurück oder stagniert auf niedrigerem Niveau. Darum bemüht man sich ganz besonders um die Vermarktung archäologischer Entdeckungen.

Jetzt wurde bekannt, dass zwei der ältesten Pyramiden wieder für Besucher geöffnet werden. Erstmals seit 1965 wird die etwa 40 Kilometer südlich von Kairo gelegene Knickpyramide und deren Satellitenpyramide in der Grabstätte Dahschur zu besichtigen sein, sagte Antiquitätenminister Chaled al-Anani vor Reportern. Nach der Schließung und Restaurierung wurde sie jetzt wiedereröffnet.

Die Stätte ist Teil der Nekropole von Memphis, die zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört. Die Knickpyramide wurde im Alten Reich Ägyptens rund 2600 Jahre vor Christus auf Geheiß von König Snofru erbaut. Die Knickpyramide unterscheidet sich durch ihre eigenartige Bauweise von anderen Pyramiden: Die zunächst steile Steigung des 100 Meter hohen Baus flacht auf halber Höhe ab. Dadurch entsteht eine Kante, die der Knickpyramide ihren Namen gibt. Al-Anani sagte, dass die gebogene Pyramide eine Übergangsform der Pyramidenkonstruktion zwischen der Djoser-Stufenpyramide (2667-2648 v. Chr.) und der Meidum-Pyramide (ebenfalls um 2600 v. Chr.) darstellt. Die Knickpyramide habe den Übergang zu einer neuen Bauweise markiert, so Al-Anani weiter. Archäologen hätten in der Gegend auch „mehrere Stein-, Ton und Holzsärge gefunden und einige enthalten Mumien in gutem Zustand“, sagte al-Anani.

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