Nach Titelverlust: Nachfolger hält Messner für wahren Rekordmann
Die Südtiroler Bergsteigerlegende Reinhold Messner (79) bleibt in den Augen seiner Fans in aller Welt selbstverständlich jener Mensch, der als Erster alle 14 Achttausender bestiegen hat und dies noch dazu ohne Verwendung von künstlichem Sauerstoff.
Nach der umstrittenen Titelaberkennung durch die Macher des Guinness Buches hat sich nun auch jener US-Bergsteiger zu Wort gemeldet, der nach der Neuvermessung der Achttausender-Gipfel der neue Rekordhalter sein soll. Und: Auch er hält zu Messner und bezeichnet ihn als den echten Rekordmann.
Edmund „Ed“ Viesturs (64), selbst eine Legende unter den Höhenbergsteigern, der zum Beispiel sieben Mal auf dem Gipfel des Mount Everest stand, sagt nun: „Ich bin der festen Überzeugung, dass Reinhold Messner der erste Mensch war, der alle 14 Achttausender bestiegen hat, und dass dies auch heute noch anerkannt werden sollte.“ Nachsatz: „Ich glaube, dass Messner und die anderen ihr Möglichstes getan haben, um auf diesen Bergen die wahren Gipfel zu besteigen, und zwar nach bestem Wissen und unter den Bedingungen, die sie vor Ort vorfanden.“
Gemäß neuer Berechnungen sprachen die Organisatoren des Guinness Buches in der neuen Ausgabe aber Viesturs, der 2005 mit dem Annapurna seinen letzten fehlenden Achttausender schaffte, den Titel zu. Reinhold Messner und sein Partner Hans Kammerlander wären nach dieser Lesart 1985 nicht wirklich auf dem Annapurna-Gipfel gewesen, sondern hätten 65 Meter und fünf Höhenmeter vor dem Ziel umgedreht.
Messner selbst hat dies zunächst als uninteressant und völlig unwichtig abgetan, sich aber zuletzt auch erbost gezeigt. So sagte er dem Münchner Merkur, dass er selbstverständlich am Gipfel des Annapurna gestanden sei. Und es ärgere ihn, weil „99,9 Prozent aller Beteiligten in dieser Geschichte keine Ahnung von Bergsteigen und von Gipfeln haben. Die Dimensionen da oben kann sich keiner vorstellen!“
Viesturs sagt über Messner: „Er war der Wegbereiter, nicht nur stilistisch, sondern auch physisch und psychisch, indem er ohne zusätzlichen Sauerstoff kletterte. Andere Bergsteiger, wie ich, konnten von ihm inspiriert in seine Fußstapfen treten.“
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