Nach Massenprotesten: Moskau droht jetzt Youtube wegen Videos

Knapp 50.000 Menschen gingen auch vergangenes Wochenende wieder auf die Straße. Insgesamt wurden bereits 2.400 Demonstranten festgenommen.

Den Behörden in Moskau sind nicht nur die Demonstranten ein Dorn im Auge. Knapp 50.000 gingen laut Angaben der Veranstalter auch vergangenes Wochenende wieder auf die Straßen der russischen Hauptstadt, insgesamt wurden bereits 2.400 Menschen festgenommen. Nun wollen die Behörden - namentlich die russische Medienbehörde - auch gegen Google vorgehen. 

Denn Videos von den Protesten verbreiten sich massenhaft auf Youtube, die Videoplattform ist in Besitz Googles. Am Sonntag meldete sich deshalb die russische Medienbehörde zu Wort – mit einer Warnung an Google. Videos von nicht genehmigten Protesten auf Youtube mögen gelöscht werden. In einem Schreiben wird das Unternehmen aufgefordert, Maßnahmen zu ergreifen, mit denen verhindert werden solle, dass für nicht zugelassene Proteste geworben werde, teilte die Medienaufsichtsbehörde Roskomnadsor am Sonntag mit.

Auf Youtube sind viele Videos veröffentlicht worden, die das teils harte Durchgreifen der Polizei bei Festnahmen zeigen. Es gibt auch Videos bei Youtube von der Demonstration am vergangenen Samstag. Diese Kundgebung hatten die Behörden im Gegensatz zu den Protesten an den Wochenenden davor genehmigt - dennoch wurden rund 200 Menschen festgenommen. 

Roskomnadsor drohte Google, sollte eine Reaktion ausbleiben, werde dies Russland als feindselige Einmischung in innere Angelegenheiten Russlands und in demokratische Wahlen betrachten. Dann behalte man sich das Recht vor, "angemessen" darauf zu reagieren.

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