Mordstadt Kapstadt: Sorgen bei den heimischen Touristikern
Am vergangenen Wochenende wurden im südafrikanischen Kapstadt 46 Menschen ermordet – 21 wurden erschossen, 20 erstochen und fünf anders getötet. Unter den Opfern war auch ein ukrainischer Tourist, der am Chapman's Peak unterwegs war.
Momentan patrouilliert das Militär durch die Cape Flats (Armenviertel), wo die meisten der Bluttaten passieren. Die 46 Morde an zwei Tagen bezeichnet der Premier der Region, Alan Winde, bereits als „Abwärtstrend“. Denn es handelte sich um das meist besonders blutige „Payday-Weekend“ an dem die Löhne ausbezahlt werden – zuletzt gab es da 60 bis 80 Morde.
Der KURIER berichtete vergangene Woche darüber, dass Kapstadt auf dem Weg zur gefährlichsten Stadt der Welt ist. In den Tagen darauf gab es zahlreiche weitere Medienberichte, etwa in der Kronenzeitung, die einen seit 14 Jahren in Kapstadt lebenden Salzburger zitierte: „Wer hier Urlaub macht, muss damit rechnen, ausgeraubt, erstochen oder entführt zu werden.“ Auch die britische BBC berichtete über die „Mordhauptstadt“, übernahm dafür sogar die KURIER-Schlagzeile.
„An oberster Stelle“
Seither sind die Touristiker alarmiert, in Facebook-Gruppen zu Südafrika wird heftig diskutiert, wie sicher oder unsicher die Lage tatsächlich ist: „Die Sicherheit unserer Gäste steht immer an oberster Stelle. Das haben die Reisebüros und Reiseveranstalter nicht nur in der Vergangenheit immer wieder bewiesen“, schreibt Josef Peterleithner vom Österreichischen Reiseverband an den KURIER. Verwiesen wird von den Touristikern darauf, dass etwas mehr als die Hälfte aller rund 2000 heuer registrierten Morde in den Cape Flats passiert.
Der Veranstalter „Best4Travel“ veröffentlichte eine Stellungnahme im Internet, wonach „in einigen Stadtteilen außerhalb der touristischen Hotspots die Sicherheit von Touristen nicht gewährt ist, jedoch ist uns bis jetzt kein ähnlicher Fall bekannt, bei dem Gäste eines Hotels Opfer von einem Überfall wurden.“ Denn das Fünf-Sterne-Hotel „Mount Nelson“ wurde am helllichten Tag überfallen und Touristen ausgeraubt.
Peterleithner betont außerdem, dass das Außenministerium in Wien nur die „Sicherheitsstufe zwei“ (erhöhtes Risiko) erlassen hat. Man müsse sich auch richtig verhalten.
Das britische Außenministerium geht jedenfalls in seiner Warnung weiter, gewarnt wird vor zunehmendem „Kidnapping“ im Land, auch von Ausländern und Car-Highjacking bei der Zufahrt zum Kruger Nationalpark. Der Tafelberg gilt ohnehin schon als Problemfall, denn auf der einen Seite ist sozusagen die Innenstadt, auf der anderen erste Problemviertel. Touristen wird ohnehin geraten, nur noch in Gruppen zu den berühmten Klippschliefern auf dem Tafelberg zu gehen. Oder mit der Seilbahn zu fahren.
Kommentare