Tote bei Massenpanik in Disco: Reizgas-Sprüher wurde erkannt

Der Inhaber des Lokals bestreitet, dass das Lokal überfüllt war. Es gab sechs Tote. Sieben Jugendliche sind in kritischem Zustand.

Die italienische Polizei hat nach Medienberichten einen minderjährigen Jugendlichen aus Ancona identifiziert, der mit Pfefferspray in der Nacht auf Samstag eine Massenpanik mit sechs Toten in einer Diskothek ausgelöst haben soll. Der Bursche, der im Lokal eine schwarze Kappe trug, wurde mithilfe von Zeugen identifiziert. Er soll demnächst befragt werden.

Unterdessen wurden die Sicherheitsvorkehrungen im Lokal überprüft, in dem sich laut Ermittlern wesentlich mehr Menschen als erlaubt aufhielten. Dies wurde jedoch vom Inhaber der Disco dementiert. Im Lokal befanden sich laut seinen Angaben nicht mehr als 800 Personen. Der Mann bestritt auch, dass wesentlich mehr Karten für das Konzert des Mailänder Rappers Sfera Ebbasta verkauft worden seien, als die Diskothek Platz biete. Medien berichteten von 1.400 verkauften Tickets bei einer Kapazität von 870 Menschen. Der Inhaber des Lokals beklagte Morddrohungen gegen ihn.

Der Gesundheitszustand von sieben schwerverletzten Jugendlichen im Krankenhaus von Ancona blieb stabil, aber weiterhin kritisch, berichteten die Ärzte. Mehrere Leichtverletzte konnten die Spitäler der Gegend verlassen. Inzwischen wurden Kontrollen in italienischen Diskotheken verschärft. Die Polizei schloss zwei Lokale in der süditalienischen Provinz Salerno, nachdem festgestellt wurde, dass sich darin zu viele Besucher befanden.

Der Mailänder Rapper Sfera Ebbasta kondolierte den Familien der Opfer. Der 26-Jährige sagte seine nächsten Shows ab. Die Todesopfer waren fünf Jugendliche zwischen 14 und 16 Jahren und eine 39 Jahre alte Mutter.

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