„Machen Sie keinen Unsinn, hauen Sie ab“
Statt auf der Premiere seines neuen Terminator-Films war Arnold Schwarzenegger am Dienstag auf der Flucht. Wegen der schweren Brände rund um Los Angeles wurde die Gala für den Film „ Terminator: Dark Fate“ abgesagt, das für die Gala bestellte Essen ging an das Rote Kreuz – wobei die Kanapee-Sachspende durchaus über Umwege auch an den einen oder anderen Galagast gehen könnte. Denn wie Arnold Schwarzenegger mussten eine ganze Reihe an Prominenten aus der Film-Branche wegen der schweren Brände um die Metropole ihre Häuser räumen.
Massenevakuierung
Hunderttausende Menschen sind von Evakuierungen um Los Angeles betroffen. Alleine das Feuer in der Weinregion Sonoma County nördlich von Los Angeles hat 180.000 Menschen in die Flucht getrieben. In Summe toben im Norden Kaliforniens aber mehr als ein Dutzend Brände. Lokale Behörden sprechen bereits von der größten Evakuierung, die es je gab.
„Falls sie in einer Evakuierungszone sein sollten, machen Sie keinen Unsinn, hauen sie ab“, schrieb Arnold Schwarzenegger auf Twitter. Um 3:30 hatten ihn Feuerwehrleute aus dem Bett geholt und zur Flucht geraten. Schwarzenegger lebt im Viertel Brentwood, ein derzeit besonders bedrohtes Nobelviertel – und entsprechend rege ist die Instagram- und Twitter-Tätigkeit bei den Sternchen und Stars, die der Welt ihre Flucht vor dem Feuer mitteilen. Auch Schwarzeneggers Ex-Frau Maria Shriver wurde aus ihrem Haus evakuiert. Ebenso Schauspielerin Kate Hudson, Basketballer LeBron James, Regisseur David O. Russel und Adabei Frederic von Anhalt. Da wird gebetet und gedankt in den sozialen Medien: Für alle Betroffenen (Shriver) und den Feuerwehrleuten (Schwarzenegger, Hudson). LeBron James lediglich sprach von einer „verrückten Nacht“, in der er ein Zimmer suchen müsse, um kurz darauf mitzuteilen, dass er eines gefunden habe.
Das Ausmaß der Brände ist massiv. Im Viertel Brentwood wurden zwar nur acht Häuser zerstört, zwischenzeitlich war aber die Interstate 405, eine der meistbefahrenen Straßen der USA, gesperrt – 10.000 Häuser wurden evakuiert.
Das weltberühmte Getty-Museum an der Straße, das auch im Risikobereich lag, gab am Dienstag bekannt, dass für Kunstwerke kein Risiko bestünde. 1.100 Feuerwehrleute waren alleine bei diesem Brand im Einsatz.
„Neue Welt“
In der Region Sonoma allerdings hat das Kincade Feuer bereits 300 Quadratkilometer Land und 123 Gebäude verwüstet, darunter auch Weingüter. „Wir leben in einer neuen Welt“, so Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom bei einem Besuch in Sonoma. Er verwies auf den Klimawandel und die anhaltende Dürre.
Angaben über Tote oder Verletzte lagen am Dienstag zunächst nicht vor.
Tatsächlich häufen sich in Kalifornien massive Brände. Erst vor zwei Jahren hatte es um das Getty-Museum gebrannt. Tausende Menschen mussten damals ihre Häuser verlassen. Im Vorjahr brannten dann die Hügel um Malibu – und auf ihnen die Villen zahlreicher Promis von Thomas Gottschalk über Miley Cyrus bis Gerald Butler. Sie kamen davon – 85 Menschen starben damals aber.
Kommentare