Als Waltraud Dennhart-Herzog vor zwei Jahren von Sailers Projekt erfuhr, war der Direktorin des Österreichischen Kulturforums in London sofort klar, dass das Thema breite Aufmerksamkeit verdient. Ihre Kollegen im Naturhistorischen Museum sahen das genauso. So ist mit Sailers Großbritannien-Debüt die erste Solo-Ausstellung eines österreichischen Fotografen in Englands meistbesuchter Indoor-Attraktion zu sehen. Das Museum rechnet mit 500.000 Besuchen bis November, das würde alles Bisherige in den Schatten stellen.
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Fair-Fashion-Design
Mit der Designerin Gunda Hafner hat Sailer derzeit sowohl den Ausstellungsort als auch den Fokus auf Umweltschutz gemein – wenn auch auf unterschiedlichen Gebieten: Die gebürtige Steirerin Hafner schneidert seit sieben Jahren nachhaltige Mode aus Naturfasern. Ihre Kleidungsstücke verkauft sie nicht nur online, sondern derzeit auch in einem Pop-up-Shop im schicken Londoner Stadtviertel Marylebone. In der Nummer 67 der York Street hängen leichte Leinenhosen und handgestrickte Tops im raumhohen Schaufenster. „Es ist schön, wie offen London ist“, sagt Hafner. Beim Spazieren durch die Gassen bekomme sie Inspiration.
Hafner ist nicht die einzige österreichische Fair-Fashion-Designerin in London: Seit November 2019 befindet sich in Hackney das Studio von Sabinna Rachimova aus Wien, die im gleichen Jahr für ihr nachhaltiges Engagement von Forbes in die Liste der besten 30 unter 30 aufgenommen wurde.
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Doch nicht nur bei Fotografie und Mode stößt man in der englischen Hauptstadt auf österreichische Werke. Vor wenigen Wochen ist mit dem Austrian Riveter das erste englische Magazin für österreichische Literatur erschienen – mit Beiträgen renommierter Autoren wie Doron Rabinovici oder Daniel Kehlmann.
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Kehlmann ist immer gerne in London, erzählt er beim Launch. Seine Übersetzungen ins Englische seien aber besonders für ihn – vor allem die Theaterstücke: „Durch Tom Stoppard und Christopher Hampton, die bessere Dramatiker sind als ich, sind auch meine Texte noch besser geworden.“
New Books in German
Bald könnte es noch mehr Übersetzungen geben; dafür macht sich die Initiative New Books in German stark. Neun der 25 Bücher in ihrem aktuellen Programm, in dem sie deutschsprachige Werke englischen Verlagen schmackhaft machen, stammen aus Österreich.
Und bei der London Design Biennale, die diese Woche startet, ist Österreich mit einem Produkt vertreten, das Ausgewanderten besonders abgeht: Besucher können das Brotbacken in allen Sinnen erfahren. Denn Teigverarbeitung, so die Kuratoren, soll als Kulturtechnik ganz neue Bedeutung erfahren.
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