London-New York in 54 Minuten: So realistisch ist der Transatlantik-Tunnel

London-New York in 54 Minuten: So realistisch ist der Transatlantik-Tunnel
Es wäre ein Jahrtausend-Projekt, welches alle Dimensionen sprengen würde. Elon Musk zeigt Interesse am Bau des Tunnels. Doch wie realistisch ist dieser?

Zusammenfassung

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  • Der Transatlantik-Tunnel von London nach New York wird auf etwa 20 Billionen Dollar geschätzt und könnte in 54 Minuten mit Hochgeschwindigkeitszügen befahrbar sein.
  • Elon Musk behauptet, seine Firma könne den Tunnel für nur 20 Milliarden Dollar bauen, jedoch ist der Hyperloop als Transportmittel noch nicht technisch ausgereift.
  • Zudem stellt der Tunnelbau enorme Herausforderungen dar, darunter der Mittelatlantische Rücken, Sicherheitsfragen und mögliche ökologische Folgen.

Seit mehr als einem Jahrhundert träumen US-Amerikaner und Europäer von einem Transatlantik-Tunnel – einer unterseeischen Zugverbindung zwischen London und New York. Geschätzter Kostenpunkt: 20 Billionen Dollar. 

In nur 54 Minuten sollen Hochgeschwindigkeitszüge Passagiere durch den Atlantik befördern. Zum Vergleich: Ein Flugzeug benötigt für dieselbe Strecke rund sieben Stunden.

Kürzlich sorgte Elon Musk für Aufsehen, als er auf X erklärte, seine Firma The Boring Company könne den Tunnel für lediglich 20 Milliarden Dollar bauen. Doch wie realistisch ist dieses Vorhaben überhaupt?

Hyperloop als einzige Transport-Möglichkeit

Um die Rekordzeit von 54 Minuten zu erreichen, müsste das Projekt auf den Hyperloop setzen – Musks Lieblingsvision für den Transport der Zukunft. Das Hochgeschwindigkeitssystem befördert Passagiere in Magnetschwebebahnen, die wie Rohrpost durch Vakuumröhren schießen. Spezielle Pumpen würden die Luft aus den Röhren saugen, sodass kaum Luftwiderstand herrscht – ein Schlüssel für Geschwindigkeit und Energieeffizienz.

Doch aktuell ist der Hyperloop noch weit von einer transatlantischen Verbindung entfernt. Die längste Teststrecke befindet sich im niederländischen Veendam und misst gerade einmal 420 Meter – ein winziger Bruchteil der knapp 5.000 Kilometer, die es von London nach New York bräuchte. Selbst wenn der Hyperloop technisch ausgereift wäre, stünde noch eine gigantische Herausforderung bevor: der Tunnelbau.

Forscher basteln an kreativen Lösungen

Und genau dieser ist kaum zu bewältigen. Zwischen den beiden Kontinenten erstreckt sich der Mittelatlantische Rücken – eine gewaltige Unterwasser-Gebirgskette mit einer Länge von über 20.000 Kilometern. Dennoch lassen sich Forscher nicht abschrecken und tüfteln an kreativen Lösungen.

Eine davon stammt von den US-Meeresingenieuren Ernst Frankel und Frank Davidson. Sie schlagen vor, die Zugstrecke teilweise über Land – durch Kanada und Grönland – zu führen. Die Unterwasserabschnitte könnten in schwebenden Tunnelröhren verlaufen, die einige Hundert Meter unter der Wasseroberfläche verankert wären. So würde man dem enormen Druck in der Tiefsee entgehen.

Ungelöste Sicherheitsfragen

Doch diese Lösung birgt neue Risiken: Herumtreibende Eisberge könnten die schwebenden Röhren zerstören. Alternativ könnte der Tunnel direkt in den Meeresboden gebohrt werden – eine Herausforderung von bislang unerreichter Dimension.

Hinzu kommen weitere Probleme: Erdbebenrisiken, starke Meeresströmungen, Evakuierungs- und Sicherheitsfragen sowie die möglichen ökologischen Folgen eines solchen Unterwasserbaus.

Selbst wenn all diese Hindernisse überwunden werden könnten, dürfte allein die Planung Jahrzehnte dauern – vom eigentlichen Bau ganz zu schweigen. Und dann bleibt die entscheidende Frage: Wer soll das alles bezahlen? Musk jedenfalls kann es nicht – zumindest nicht alleine.

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