LGBT-Aktivisten: Zwei Menschen in Tschetschenien zu Tode gefoltert
In der russischen Teilregion Tschetschenien sind in den vergangenen Tagen offenbar mindestens zwei Mitglieder der LGBT-Gemeinde zu Tode gefoltert worden. Das sei das Resultat einer neuen Verhaftungswelle, heißt es am Montag in internationalen Medienberichten und unter anderem in der "Moscow Times", die sich auf LGBT-Aktivisten in Russland bezogen.
"Ich kann bestätigen, dass zwei Menschen getötet wurden", sagte Igor Kochetkov gegenüber der Moscow Times. Kotchetkov leitet das in in St. Petersburg ansäßige LGBT-Netzwerk. Der Mann traf neben anderen Menschenrechtsaktivisten 2013 mit dem US-Präsidenten Barack Obama bei dessen Besuch in Russland zusammen.
Neben den getöteten Menschen seien darüber hinaus noch etwa 40 Menschen in Haft, sagt Kotchetkov. Offenbar werden die Menschen im selben Gefängnis festgehalten, bei dem es bereits 2017 Berichte über Folter und Morde an sexuellen Minderheiten gab. Kotchetkov sagte laut dem britischen "Telegraph", die Verhaftungen und Folterungen hätten seither nie ganz aufgehört, die aktuellen Ereignisse seien aber ein neuer Höhepunkt.
Die Führung der autokratisch geführten russischen Teilregion bestritt die Vorwürfe damals. Manche der Betroffenen werden allerdings bis heute vermisst. Dem Regime der Teilrepublik wird bis hin zu Präsident Ramsan Kadyrow persönlich allerdings schon seit Jahrzehnten vorgeworfen, zu foltern und zu morden.
Kommentare