Leichen entdeckt: McFit-Gründer an Bord von verschwundenem Kleinflugzeug

Leichen entdeckt: McFit-Gründer an Bord von verschwundenem Kleinflugzeug
Die Privatmaschine mit fünf Deutschen an Bord war auf dem Weg von Mexiko in die Provinz Limón.

Nach dem Absturz eines Privatflugzeugs mit fünf deutschen Passagieren vor der Küste von Costa Rica haben die Suchmannschaften zwei Tote entdeckt. Die Leichen eines Erwachsenen und eines Kindes seien im Meer gefunden worden, sagte der Minister für öffentliche Sicherheit, Jorge Torres, am Samstag im TV. Er bestätigte zudem, dass es sich bei den Passagieren um Deutsche handelte, der Pilot war demnach Schweizer.

"In dem Flugzeug waren fünf Passagiere und ein Pilot - insgesamt sechs Menschen", sagte der Direktor der zivilen Luftfahrtbehörde, Fernando Naranjo. "Ausgehend von den Geburtsdaten waren auch zwei Kinder darunter." Berichten des Fernsehsenders Teletica zufolge unterstützte auch der US-Grenzschutz die Sucharbeiten mit einem Aufklärungsflugzeug.

Leichen entdeckt: McFit-Gründer an Bord von verschwundenem Kleinflugzeug

Zuvor waren rund 28 Kilometer vom Flughafen von Limón entfernt bereits Teile des Rumpfes, Sitze und mehrere Gepäckstücke entdeckt worden. "Etwa 28 Kilometer vom Flughafen von Limón entfernt haben wir im Meer Überreste gefunden, die anscheinend zu dem Flugzeug gehören", sagte der Leiter der Küstenwache, Martín Arias. In einem vom Sicherheitsministerium lokalen Medien zur Verfügung gestellten Video waren unter anderem mehrere Rucksäcke und Reisetaschen zu sehen.

Seit Freitag wird eine Privatmaschine vor der Küste Costa Ricas vermisst. An Bord des Kleinflugzeugs befanden sich laut Informationen der Bild: Rainer Schaller, Gründer der Fitnesscenterkette McFit, seine Lebensgefährtin Christiane Schikorsky sowie deren zwei Kinder und ein weiterer Mann. Auf Anfrage der deutschen Tageszeitung hatte eine Sprecherin der RSG-Group, zu der McFit gehört, dies bestätigt: „Mehr wissen wir im Moment auch nicht.“

Leichen entdeckt: McFit-Gründer an Bord von verschwundenem Kleinflugzeug

Der Privatjet war auf dem Weg von Mexiko zum Flughafen der Provinz Limón gewesen, als die Verbindung mit dem Kontrollturm des Flughafens von Barra de Parismina verloren ging.
Daraufhin seien sofort alle Maßnahmen eingeleitet worden, um sie zu orten, teilte der costa-ricanische Minister für öffentliche Sicherheit, Jorge Torres,  in einem von seinem Ministerium veröffentlichten Video mit.

Wegen ungünstiger Witterungsverhältnisse wurden die Sucharbeiten zunächst eingestellt. Später nahmen die Küstenwache und die Behörde für Überwachung des Luftraums die Suche wieder auf. Am Flughafen von Limón wurde eine Kommandozentrale eingerichtet, um die Sucharbeiten zu koordinieren.

Bei der verschollenen Maschine handelte es sich Medienberichten zufolge um ein Geschäftsreiseflugzeug vom Typ Piaggio P.180 Avanti. Sie war am Nachmittag in Palenque im mexikanischen Bundesstaat Chiapas gestartet. Die dortige Ruinenstadt der Mayas gehört zum Unesco-Weltkulturerbe und ist eine der wichtigsten archäologischen Fundstätten Mexikos.

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Fitness am Dachboden

Rainer Schaller gründete im Jahr 1996 die Fitnesskette McFit – und wurde dank ihr zum Multimillionär. Das Konzept des deutschen Unternehmers, der seine Lehre zum Einzelhandelskaufmann absolvierte und mit 27 Jahren Chef von vier Filialen der Supermarktkette Edeka war: Das Diskonter-Prinzip im Fitness-Segment anzuwenden.

Auf dem Dachboden seiner Eltern eröffnete der gebürtige Bamberger Anfang der Neunzigerjahre ein „halbillegales Fitnessstudio“, wie er später dem Handelsblatt verriet: „Ich habe mit ’nem Kumpel ein paar Bretter vom Baumarkt vor die Isolierung genagelt. Und wir haben einfach ein paar Geräte reingestellt.“ Er habe ausprobieren wollen, wie wenig Menschen für Fitnesssport brauchen. Die günstigen Monatsbeiträge bei McFit brachten Schaller ein geschätztes Vermögen von 250 Millionen Euro.  

Neben seiner Tätigkeit als „Muckibuden“-Betreiber wurde der Deutsche auch als Veranstalter und Hauptsponsor der Loveparade bekannt. Im Jahr 2010 starben bei einer Massenpanik des in Duisburg veranstalteten Technoevents 21 Menschen, über 600 wurden teils schwer verletzt. Das jahrelange Strafverfahren wurde im Jahr 2020 eingestellt. Das Gericht sah damals die individuelle Schuld der zehn Angeklagten des Veranstalters und der Stadt Duisburg als verbleibend gering an.

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