Land unter in China: Nach Corona kam die große Flut

Ein Mann paddelt auf einem Fluss mit einem traditionellen chinesischen Dach und einer Brücke im Hintergrund.
Mit Sandsäcken versuchen Soldaten nun die zerstörten Deiche entlang des Jangse-Flusses zu ersetzen.

Es sind die schlimmsten Regenfälle in China seit einem halben Jahrhundert, eine halbe Million Menschen in der Provinz Jiangxi wurde in Sicherheit gebracht und dennoch gibt es bereits mehr als 140 Todesopfer. Entlang des Jangtse-Flusses haben am Dienstag zehntausende Einsatzkräfte gegen weitere folgenschwere Überschwemmungen in der Region gekämpft.

Soldaten in Rettungswesten schleppten Sandsäcke zum Ufer des Poyang-Sees in der südöstlichen Provinz Jiangxi. In der Stadt Jiujiang, in deren Nähe der See in den Jangtse mündet, errichteten sie einen Damm.

Bereits 141 Tote und Vermisste

Staatsmedien zufolge wurden mehr als 100.000 Soldaten, Rettungskräfte und andere Menschen für den Hochwasserschutz mobilisiert. Rund die Hälfte von ihnen wurde zum Poyang-See geschickt, wo bereits viele Dämme und Deiche gebrochen sind. Der Poyang-See ist das größte Süßwassergewässer, das sich vollständig auf chinesischem Gebiet befindet.

Luftaufnahme von Überschwemmungen, die ein Dorf und Felder in China bedecken.

Der Jangste-Fluss trat weit über seine Ufer.

Weite Teile einer Stadt sind von braunem Hochwasser überschwemmt.

Hier sehen Sie einen überschwemmten Teil der Stadt Liuzhou.

Überschwemmungen haben eine Stadt und eine Straße überflutet, auf der Bauarbeiten stattfinden.

141 Menschen sind tot oder werden vermisst.

Überschwemmungen haben ein Dorf überflutet, wobei einige Häuser teilweise oder vollständig unter Wasser stehen.

Umweltschützer meinen, dass die Flüsse in China zu verbaut sind, Überflutungsebenen abgeschnitten werden.

Überschwemmung an einem Flussufer mit Schildern und einem großen Schiff im Hintergrund.

Dieses Schiff könnte theoretisch auch in die Stadt fahren.

Eine Gruppe von Personen in orangefarbenen Schwimmwesten trägt Sandsäcke durch überflutetes Gebiet.

Soldaten bauen einen Wall aus Sandsäcken zum Ufer des Poyang-Sees, der vom Jangse durchflossen wird.

Freiwillige füllen Sandsäcke, um sich vor Überschwemmungen zu schützen.

Viele Dämme und Deiche sind hier gebrochen. Die Sandsäcke sollen die Flut nun stoppen.

Eine überflutete Stadtlandschaft mit Gebäuden, Bäumen und einem kleinen Pavillon im Wasser.

Parkanlagen wie diese, rund um den Poyang-See, sind überschwemmt.

Ein Mann paddelt auf einem Fluss mit einem traditionellen chinesischen Dach und einer Brücke im Hintergrund.

Ein Mann paddelt dort, wo sonst das Ufer ist.

Freiwillige errichten einen Sandsackwall zum Schutz vor Überschwemmungen an einem See.

Der Wall

Menschen benutzen ein Boot, um durch eine überflutete Straße zu fahren.

Wassermarsch

Die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete, der Wasserstand des Sees habe bereits einen Rekord aus dem Jahr 1998 gebrochen, als in der Region mehr als 4.000 Menschen bei Überschwemmungen ums Leben gekommen waren. Bereits seit Juni regnet es in der Region so heftig wie seit 60 Jahren nicht mehr. Bei vielen mit dem Jangtse verbundenen Gewässern wurden Rekord-Wasserstände gemessen. Nach Behördenangaben kamen bereits 141 Menschen ums Leben oder gelten als vermisst.

Gründe für die Flut

Sorgen machten sich die Behörden auch um die am Jangtse gelegene Elf-Millionen-Einwohner-Metropole Wuhan, die bereits von der Corona-Pandemie besonders hart getroffen wurde. Doch der Jangtse erreichte in der Hauptstadt der Provinz Hubei am Montag offenbar seinen Höchststand, ohne größere Schäden anzurichten.

Der Jangtse ist nach dem Nil und dem Amazonas der drittlängste Fluss der Welt. Allein in seinem Mündungsbereich leben rund 400 Millionen Menschen, rund ein Drittel der chinesischen Bevölkerung. Wegen der Eisschmelze in Tibet und sommerlicher Regenfälle gibt es regelmäßig Überschwemmungen entlang des Jangtse.

Umweltschützern zufolge hat die Hochwassergefahr in den vergangenen Jahrzehnten allerdings zugenommen. Sie machen dafür den ungehemmten Bau von Sperranlagen verantwortlich, die Verbindungen zwischen Flüssen, Seen und Überflutungsebenen abschneiden. Als weiteren Faktor nennen sie die verstärkte Gletscherschmelze im Himalaya infolge des Klimawandels.

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